Die Idee hatte Andreas Ickelsheimer: Der Heunburg-Chef meinte, „dass die Undine, dieser weibliche Wassergeist, gut zu mir passt“, erinnert sich die Schauspielerin Susanne Kubelka (u. a. Kärntner Landkrimi „Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist“). Das war Ausgangspunkt einer intensiven Auseinandersetzung mit Ingeborg Bachmanns Erzählung „Undine geht“, die in einen Abend aus Schauspiel, Musik und vertonten Texten mündete – zu sehen im Vorjahr auf der Heunburg: „Dabei ist uns aufgefallen, dass diese Texte von hoher Musikalität sind“, erzählt die gebürtige Völkermarkterin, die sich vor vielen Jahren im Rahmen eines Schauspiel-Projekts intensiv mit Ingeborg Bachmann auseinandergesetzt hat, die Kärntner Schriftstellerin von Weltrang aber nun ganz neu für sich entdeckte: „Ihre berühmten sozialkritischen Gedichte über Krieg, Zeit und Schuld, die starken sprachlichen Bilder von Natur und Erde und wie sie den Menschen sieht, das alles ist fast atemberaubend gegenwärtig.“
Deshalb folgt nun ein konzertantes Projekt, das sich ausschließlich der Lyrik der Dichterin widmet: „Viele ihrer Gedichte sind so geschrieben, als wären es Liedtexte.“ Insgesamt 15 Gedichte, darunter „Nachtflug“, „Menschenlos“ oder „Freies Geleit“, hat die 53-jährige Schauspielerin, Performerin und Sängerin ausgewählt und gemeinsam mit ihrem Partner, dem Musiker Dirk Schilling, vertont. Elektronische Sounds, präpariertes Klavier, E-Gitarre, Drums und Glockenspiel (Dirk Schilling) sind die Basis für die Soundcollagen und Sprechgesänge, Susanne Kubelka wird dabei als Sängerin und am Klavier zu erleben sein. Entstanden ist das Projekt in Bad Eisenkappel, wohin das Paar Ende 2021 aus Köln übersiedelt ist und ein Atelier bezogen hat. Premiere feiert der Bachmann-Liederabend in der Bachmann-Preis-Woche, und zwar am 27. Juni im kärnten.museum.