Vor über dreißig Jahren hat er gemeinsam mit Peter Ebner in Ferlach das WalTzwerk als Theater an der Peripherie gegründet und unter anderem den „Kärntner Jedermann“ zur Landesausstellung „alles jagd“ 1997 beigesteuert. Nach zahlreichen Arbeiten auf und hinter der Bühne wird sich der 69-Jährige nun mit einer letzten Rolle vom WalTzwerk verabschieden: Ab heute ist er als „Fischer Fritz“ (so auch der Titel) in den Klagenfurter Kammerlichtspielen zu sehen.

Darin spielt er einen Fischer in dritter Generation, der nach einem Schlaganfall nur mithilfe einer 24-Stunden-Pflege in sein Haus an den Fluss zurückkehren kann. Sohn Franz, der lieber Frisör in der Stadt geworden ist, heuert die junge Polin Piotra an, die sich nun irgendwo in der Einöde wiederfindet. Gespielt wird sie von Sara Zambrano: „Sie hat sich dafür eigens Polnisch beigebracht“, erzählt Maximilian Achatz, für den der eher tragische Stoff „mit feinem Humor und viel Leichtigkeit“ erzählt wird.

© Stefan Reichmann/waltzwerk

Noch dazu ist es ein „schönes Familienprojekt“, denn Sohn Markus Achatz wird auch auf der Bühne den Sohn spielen und Schwiegertochter Sarah Rebecca Kühl hat die Regie übernommen. Als die beiden Jung-WalTzwerker vor rund zehn Jahren ankündigten, dass sie nach Jahren in Berlin und Eisleben nach Kärnten zurückkehren wollen, „habe ich nur den Kopf gebeutelt: Was soll man hierzulande schon Großartiges bewegen?“

Dabei weiß Maximilian Achatz aus eigener Erfahrung, was man mit einiger Hartnäckigkeit auf die Beine stellen kann: Der Ferlacher hat neben seiner Tätigkeit als Finanzbuchhalter bei den Draukraftwerken bereits intensiv Theater gespielt und war 1979 Mitbegründer des klagenfurter ensembles und 1990 des Theaters im Landhauskeller Klagenfurt: „Damals gab es praktisch keine freie Szene. Wir haben also einfach gemacht und gehofft, dass es gut geht und irgendwann auch Subventionen folgen. Die erste richtige Förderung vom Bund hat das klagenfurter ensemble 1985 bekommen.“

© Stefan Reichmann/waltzwerk

1991 kündigte er seinen Job und ging nach Berlin, um eine Zusatzausbildung am „Michael Tschechow Studio Berlin“ zu machen – dort hat dann übrigens auch Sohn Markus studiert. Wieder retour in Kärnten hat Maximilian Achatz das WalTzwerk gegründet und als Schauspieler und Regisseur an zahlreichen Bühnen in ganz Österreich gearbeitet. In den letzten zwanzig Jahren war er vor allem in Graz (Next Liberty, Oper Graz) tätig, in der Eröffnungssaison von Intendant Florian Scholz 2012 aber auch ein Jahr lang fixes Ensemblemitglied am Stadttheater Klagenfurt: „Aber ich arbeite lieber freiberuflich, weil ich gerne Neues mache und neue Menschen kennenlerne“, erzählt Achatz, der im Juli 70 Jahre alt wird.

Auch wenn es ihn nicht mehr auf die Bühne zieht, als Regisseur hat er zumindest noch zwei Aufträge zu erfüllen: Im Herbst inszeniert er die Uraufführung des Kinderstücks „Frida und der NeinJa-Ritter“ am Next Liberty. Und ist der Fischer Fritz jetzt wirklich seine letzte Bühnenrolle? „Ja“, sagt er. Und dann lächelt er verschmitzt: „Aber es kommt schon auch darauf an, was mich zwickt.“