Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein galt Haydns „Stabat Mater“ als Inbegriff der Passionsmusik. Nun macht das Werk am Palmsonntag den „Auftakt“ der heurigen Trigonale – sozusagen als Appetitanreger auf die 15 Konzerte, die Stefan Schweiger für das diesjährige Festival der Alten Musik zusammengestellt hat. Denn Sänger des Ensembles „Momentum Vokal Music“, das gemeinsam mit „Arte dei Suonatori“ Haydns berühmtes Vokalwerk aufführen wird, sind auch am 20. Oktober wieder zu Gast in Kärnten: Da werden im Rahmen einer „Schubertiade“ Chorwerke erklingen, die Franz Schubert hinterlassen hat.

Trigonale-Intendant Stefan Schweiger
Trigonale-Intendant Stefan Schweiger © Schweiger

Stefan Schweiger, seit 2008 Intendant der Trigonale, teilt das Festival heuer erstmals in zwei große Blöcke, denn „15 Konzerte innerhalb von acht oder neun Tagen war anstrengend für unser Publikum, aber auch für mich: Ich möchte jedem Projekt die gleiche Aufmerksamkeit schenken können“, sagt er. Die offizielle Eröffnung am 6. September widmet sich einem „prächtigen, französischen Werk“: Jean-Pilippe Rameaus 1735 uraufgeführte Ballettoper „Le Indes galantes“ kommt in einer reduzierten, konzertanten Fassung zur Aufführung. Tags darauf kann man mit Georg Philipp Telemann nach Frankreich reisen (u.a. „Pariser Quartette“), den Abschluss des „französischen Wochenendes“ machen Couperins Klagelieder „Lesçons de Ténèbres“. Weiter geht es dann am Wochenende darauf unter anderem mit Werken von Heinrich Ignaz Franz von Biber oder einem atmosphärischen Nachtkonzert in der Kirche Tanzenberg mit „quiet songs“, inspiriert von litauischen und russischen Volksliedern.

Zweiter Block im Oktober

Rund einen Monat später widmet sich der zweite Block der Trigonale unter anderem in drei Konzerten (17. bis 19. Oktober) im kärnten.museum dem Hammerklavier: „Robert Brown, einer der renommiertesten Experten für die Renovierung den Bau von Hammerklavieren, unterstützt uns dabei, dass wir im Sinn einer historischen Aufführungspraxis das zu den jeweiligen Komponisten – von Mozart über Beethoven bis Schumann – passende Instrument haben“, erzählt Schweiger. In jedem Konzert stehen dabei Sololiteratur für Hammerklavier, Lieder für Singstimme sowie Streichquartette mit Hammerklavier auf dem Programm.