Vor zwei Jahren begeisterte Felix Oitzinger als „Junger Herr“ in Schnitzlers „Reigen“ auf der Stadttheater-Bühne, nun kehrt der Klagenfurter als verhaltensauffälliger Bauernsohn zurück: Ab 11. Jänner spielt er in Martin Scheers „Jagdszenen aus Niederbayern“ den kriegstraumatisierten „Rovo“, der als vermeintlicher Dorftrottel von den Dorfbewohnern abgestempelt wird (mehr dazu hier): „Eine spannende Figur, in der natürlich sehr viel mehr steckt als nur der Depp, für den die anderen ihn halten“, erzählt Oitzinger – jedenfalls sei Rovo das Opfer heftiger medizinischer oder erzieherischer Methoden: „Er war zum Beispiel schon in einer Anstalt, dem sogenannten ,Spritzenhaus´, oder wurde von seiner Mutter mit Brennnesseln abgerieben.“
Bei all dieser Düsternis hilft es, dass sich das Ensemble sehr gut versteht: „Es ist schräg, aber wir haben tatsächlich auch viel Spaß bei den Proben“, erzählt der 23-Jährige. Mit Petra Morzé hat er bereits im „Reigen“ gearbeitet und Katharina Schmölzer, die in der Rolle der selbstherrlichen Metzgerin zu sehen sein wird, kennt er schon von seinen Anfängen: Während seiner Schulzeit hat er im Jugendtheaterclub des Stadttheaters, der von ihr geleitet wird, gespielt und dann bereits im Alter von 17 Jahren die Aufnahmeprüfung am renommierten Max-Reinhardt-Seminar in Wien bestanden – mittlerweile hat der Sohn eines Ingenieurs und einer Kindergärtnerin seine Ausbildung abgeschlossen und unter anderem im Wiener Volkstheater oder im Hamburger Ernst Deutsch Theater gespielt.
Außerdem ist Felix Oitzinger in einer größeren Rolle in der von Uli Brée geschriebenen ORF-Serie „Biester“ zu sehen. Derzeit kann sie via ORF On gestreamt werden, die lineare Ausstrahlung der Serie folgt dann ab 19. Februar auf ORF 1. Oitzinger spielt darin Marvin, den Nachbarn und Freund einer der Hauptdarstellerinnen: „Marvin ist ein chilliger Typ. Er ist ein bisserl wie ein Familienhund“, sagt Oitzinger, der auch in der zweiten Staffel mit dabei sein wird. Die Dreharbeiten dafür werden im Frühjahr starten. Mit dabei sind auch wieder Ursula Strauss und Simon Schwarz: „Es ist natürlich großartig, mit so tollen Schauspielern zu arbeiten, ich habe unheimlich viel von ihnen gelernt.“