Fest der Liebe. ARD-Mediathek und 23. Dezember in der ARD
Geht noch ein bisserl was oder sind Sie schon übersättigt? Seit gefühlt zwei Monaten ist im Fernsehen ja schon Weihnachten, aber wenn es noch ein bisserl mehr sein darf, sollten Sie in der ARD vorbeischauen, denn da begegnet man einer dysfunktionalen Familie, bei der das „Fest der Liebe“ total aus den Fugen gerät. Verwandtschaft kann man sich halt nicht aussuchen und schon gar nicht, wie sich die Einzelpersonen verhalten, wenn da aufeinanderklescht, was nicht immer gut zusammengeht: Ossis und Wessis, reich und nicht so reich, jung und nicht so jung – man kennt das ja.
Ungewöhnlich ist allerdings der Ton, denn das hochkarätige Ensemble rund um Charly Hübner, Devid Striesow und Andrea Sawatzki hatte als Vorgabe nur Rollenprofile, die Handlung wurde während des dreitägigen Drehs improvisiert. Das hat schon bei der Vorgänger-Serie „Das Begräbnis“ zu aberwitzigen Situationen und Dialogen geführt, und auch diesmal scheinen die Schauspieler mitunter selber überrascht zu sein, wie schnell die Handlung ins Absurde kippt. Am Ende gibt’s anstelle der Gans Ossi-Würste, schräge Blockflötentöne und die Erkenntnis: Bleibt eh alles in der Familie. Zumindest zu Weihnachten.