Ob mit KSO-Konzerten oder Wagners „Götterdämmerung“– das Klagenfurter Stadttheater begeistert nicht erst seit der gestrigen „Fledermaus“-Premiere das Kärntner Publikum. Dennoch zählt der ehrwürdige Kulturbetrieb zu den am geringsten subventionierten Länderbühnen in Österreich.
Geht es nach den Klagenfurter Stadtoberen, dann soll das auch so bleiben. Ja, mehr noch: Weil das Stadttheater mit der „gleichen Subventionshöhe wie 2023“, sprich rund 7,1 Millionen Euro, ohnehin „priviligiert“ sei, wie Bürgermeister und Kulturstadtrat in einem „Offenen Brief“ betonen (siehe Seite 66), muss das Dreisparten-Haus die aktuellen Lohnerhöhungen von 9,15 Prozent alleine stemmen. Für Intendant Aron Stiehl und sein 260-köpfiges Team bedeutet dies für 2024 Sparmaßnahmen in der Höhe von rund einer Million.
Dass der Theaterausschuss von Stadt und Land am Mittwoch eine fünfjährige Vertragsverlängerung für den 54-Jährigen beschloss, ist einer der wenigen Lichtblicke in der jüngsten Stadtgeschichte. Dass der Bürgermeister und sein Kulturreferent bei dieser Entscheidung wegen „Terminkollisionen“ nicht dabei waren, ist ein Trauerspiel – oder, um es mit Shakespeare zu sagen, eine weitere „Komödie der Irrungen“ im Rathaus der Ratlosigkeit.