„Es ist eines der besten Orchester des Landes und ich will Topqualität“, sagt Nadja Kayali: Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien wird ab 2024 Festivalorchester des Carinthischen Sommers: „Ich habe schon einen Termin mit RSO-Leiterin Angelika Möser, bevor überhaupt bekannt gegeben wurde, dass ich neue Intendantin werde“, erzählt Kayali: „Die Begeisterung war dann auch auf der anderen Seite groß.“ Die große musikalische Bandbreite, für die das RSO bekannt ist, wird sich schon in der ersten Saison der Intendantin zeigen, die am 6. Juli mit einem „Frauenpower“-Programm eröffnet: Auf dem Programm stehen Komponistinnen der Romantik, zu hören sein werden Werke von Clara Schumann und Fanny Hensel sowie die 3. Sinfonie von Louise Farrenc. Die französische Komponistin, die im 19. Jahrhundert am Pariser Konservatorium Klavier unterrichtete und 1862 mit dem begehrten „Prix Chartier“ der Akademie der Künste ausgezeichnet wurde, wird zunehmend wiederentdeckt.
Außerdem steht bei der Eröffnung auch die Uraufführung der jungen Komponistin Hannah Eisendle auf dem Programm, sie ist derzeit Korrepetitorin mit Dirigierverpflichtung am Stadttheater Klagenfurt. Und auch am Pult wird eine Frau stehen: die portugiesische Dirigentin Joana Carneiro. Das Programm wird danach vom RSO und dessen Chefdirigentin Marin Alsop übrigens auch auf eine Japan-Tournee gespielt: „So exportieren wir den Carinthischen Sommer auch dorthin“, freut sich Kayali.
Und auch den Abschluss wird das RSO machen, und zwar am 4. August mit einem Programm im Zeichen von 100 Jahre „Rhapsody in Blue“: Das RSO unter dem britischen Dirigenten Wayne Marshall feiert George Gershwin und spielt Filmmusik von John Williams (von Indiana Jones über Star Wars bis Harry Potter).
Dazwischen wird es täglich Programm gehen, denn der Carinthische Sommer soll „bunt, vielfältig und persönlich“ werden, so Nadja Kayali. Einige weitere Konzerte hat der Carinthische Sommer bereits bekannt gegeben. So wird unter anderem CS-Ehrenmitglied Rudolf Buchbinder Sonaten von Beethoven und Chopin spielen (19. Juli), die Company of Music Bach-Motetten singen (8. Juli) oder die junge Cellistin Anastasia Kobekina mit dem Kammerorchester Basel zu einem Programm mit Musik von Vivaldi bis Pagani laden (20. Juli). Als „Festivalartist“ wird der Cellist Eckart Runge gleich mehrere Konzerte bestreiten, darunter am 22. Juli gemeinsam mit dem Pianisten Jacques Ammon ein Programm mit Musik der „Roaring Twenties“ von Korngold über Weill bis Ravel.
Das gesamte Programm soll im März bekanntgegeben werden. Wer schon vorher neugierig ist, sollte am 13. Dezember im CS-Büro in der Lederergasse in Villach vorbeischauen: Da wird zwischen 10 und 19 Uhr zu einem „Open House“ geladen, unter anderem kann man da dann auch den neuen Festival-Sekt vom Weingut Köck verkosten.