Rund 9000 Besucherinnen und Besucher in der ersten Woche nach der Eröffnung und insgesamt 100.000 Besucher an den acht Standorten, davon die Hälfte im Haupthaus: Das um insgesamt 16 Millionen Euro rundum erneuerte kärnten.museum blickte gestern auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück: „Das Publikumsinteresse zeigt, dass sich das Haus im ersten Jahr etabliert hat“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).
Vor allem hat sich das Museum auch als Veranstaltungsort für Kulturschaffende aus allen Sparten etabliert: Rund 200 Veranstaltungen haben im ersten Jahr stattgefunden und man habe das „Fenster zur freien Szene“ geöffnet, betonte Kulturabteilungsleiterin Brigitte Winkler-Komar. Rund 4,25 Millionen Euro wurden seitens der Abteilung gemeinsam mit dem kärnten.museum in die Gestaltung der Inneneinrichtung und Ausstellungsinfrastruktur investiert. Und auch Auszeichnungen gab es für den rundum erneuerten Bau: So wurde das kärnten.museum unter anderem im Oktober mit dem Österreichischen Bauherr:innenpreis gewürdigt, wie Igor Pucker, neuer Vorsitzender des Museumsgremiums und Leiter des Planungsteams des kärtnen.museums, betonte. Dem Kuratorium, das sich am 16. November konstituiert hat, gehören außerdem Thomas Kornek-Goritschnig, Richard Bäk, Sabine Ladstätter und Gabriele Semmelrock-Werzer an.
Direktor Wolfgang Muchitsch nutzte die Pressekonferenz aber vor allem für einen Blick in die Zukunft, schließlich möchte er in den „vier Jahren und vier Monaten“ bis zu seinem Ruhestand „alle anderen Standorte auf das Qualitätsniveau des kärnten.museum heben“. Manche Vorhaben sind bereits auf Schiene, dazu gehört, dass mit Anfang 2024 die wissens.wert.welt mit ihren vielen Angeboten für junges Publikum ab fünf Jahren vom „Blauen Würfel“ in der Nähe des Südrings in das Haupthaus integriert wird und auch der Betrieb des Pilgermuseums Globasnitz übernommen wird – die wissenschaftliche Betreuung liegt ohnehin schon lange beim Landesmuseum. „Es ist uns wichtig, auch einen Standort im zweisprachigen Gebiet zu haben“, betont Wolfgang Muchitsch. Das Botanikzentrum in Klagenfurt wird um Teile des Kreuzberglstollens erweitert: Um sich noch besser Themen wie Schutz, Erhalt und Erforschung der Biodiversität widmen zu können, werden Bereiche des ehemaligen Bergbaumuseums von der Stadt Klagenfurt gepachtet.
Der Wappensaal soll zu einem „Tor der Demokratie“ entwickelt werden, wo sich junge Menschen interaktiv und spielerisch mit Bedeutung, Arten und auch der Gefährdung von Demokratien auseinandersetzen können, ein entsprechender Wettbewerb sei bereits im Laufen. Geplant seien außerdem ein neues Ausstellungsgebäude für den Archäologiepark Magdalensberg sowie ein neues Schaudepot für das Kärntner Freilichtmuseum zur Präsentation landwirtschaftlicher Großgeräte und Fahrzeuge.
An Ausstellungen sind im kommenden Jahr unter anderem die Sonderausstellung „Immer auf Sendung. 100 Jahre Radio in Kärnten“ geplant sowie kleinere Präsentationen, etwa zu Hans Sima (März) oder dem „Feindbild Minderheiten“ (September) im frei zugänglichen Open Space im Erdgeschoss, wo man sich Themen von gesellschaftlicher Relevanz widmen will. Noch im Dezember wird in der Center Stage eine Sonderschau zum Thema „Demokratie #Mitbestimmen“ eröffnet.