Zur Poetry Slam-Szene kam Estha Sackl (32) durch Zufall: „Ich hatte mir gerade nach einer schwierigen Lebensphase vorgenommen, nicht mehr zu Dingen, die mir Angst machen, ,Nein‘ zu sagen. Da hat mich ein Freund gefragt, ob ich mit ihm bei einem Poetry Slam mitmachen würde“, erzählt die gebürtige Villacherin: „Es hat mir eigentlich sofort getaugt.“ Vor allem die Authentizität dieser Kunstform hat es ihr angetan: „Da schlüpft man nicht in eine Rolle, sondern steht mit dem eigenen Text vor dem Publikum. Man ist Autorin, Regisseurin und Performerin in einem.“

Wobei: Wenn Sackl mam 24. Oktober kärnten.museum im Rahmen der Ausstellung „Heimat großer Töchter“ über das Thema „Situation einer jungen Schauspielerin und Frau heute“ spricht, dann ist der Poetry Slam diesmal von Ute Liepold („Theater Wolkenflug“) inszeniert, die bei der Veranstaltung auch moderieren wird. „Ich werde über den Kulturbereich sprechen, wo man als junge Frau gerne fehleingeschätzt und auf persönliche Attribute reduziert wird“, erzählt Estha Sackl, die bis vor Kurzem im Brotberuf als Pädagogin im Sozialbereich gearbeitet hat.

Mittlerweile ist sie im zweiten Jahr des Schauspiel-Lehrgangs an der Carinthischen Musikakademie. Die Poetry-Slam-Szene, in der sie seit acht Jahren im ganzen deutschen Sprachraum unterwegs ist, ist ihre Leidenschaft, aber künftig wird man sie auch häufiger auf der Theaterbühne sehen : „Ich habe das Glück, dass ich in Kärnten auf Menschen gestoßen bin, die mich als Künstlerin wertschätzen“, erzählt Sackl. Eine erste Probe ihres Schauspiel-Talents hat sie bereits im Sommer in Ute Liepolds „Lavant“-Produktion abgelegt.