Sie waren groß, aber Oasis klangen dann doch die meiste Zeit sehr wie Oasis. Nach dem so abrupten wie voraussehbaren Ende des dysfunktionalen Brüdergespanns Gallagher war guter Rat teuer: Was tun? Sich zusammenraufen? Unmöglich. Vom alten Ruhm zehren? Zu wenig? Soloprojekte? Aber ja doch! Her damit bitte!
Noel Gallagher trat nach zwei recht soliden, aber sehr hörbaren Alben nun die Flucht nach vorne an. "Who Built The Moon" wurde ein eigenwilliges, modernes, schrulliges und am Ende doch schlüssiges Album. Vieles darauf klingt eben nicht mehr nach Oasis - wer mit auf die Reise geht, wird reich belohnt. Sein jüngerer Bruder Liam legte mit "As You Were" etwas konventionellere Ware vor - aber jeder, wie er mag und wie er kann.
"It's a Beautiful World", so der Titel des ausgewählten Songs, ist eine mutige Botschaft, die in der zerkrachten Welt von heute beinahe schon als kleine Provokation anmutet. Nein, Noel meint es ernst: Es ist eine lichte, positive Nummer - und moderner als fast alles, was der Meister an der Gitarre bislang ablieferte. Die Gitarre rückt ein wenig in den Hintergrund, der Beat marschiert nach vorne. Ein wenig klingt das nach einem fünfminütigen Trip auf einer Rakete in den Kosmos. Das gönnt man sich doch gerne.