Sie gehörte zu den legendären Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Nun ist die große Grace Bumbry am gestrigen Sonntag im Alter von 86 Jahren in ihrer Wahlheimat Wien verstorben. Dies teilte ihr Adoptivsohn David Brewer mit. Nachdem Grace Bumbry im Vorjahr einem Schlaganfall in New York erlitten hatte, wurde sie im Dezember wieder nach Wien geflogen. Hier verstarb die Sopranistin, die ihre Karriere als Mezzo begonnen hatte, nun im Krankenhaus.
Beerdigt werden soll Grace Bumbry letztlich in ihrer Geburtsstadt St. Louis, wo sie am 4. Jänner 1937 das Licht der Welt erblickt hatte. Von dort aus startete die Sängerin eine beispiellose Opernkarriere, an deren Beginn das Jahr 1961 stand, als sie als erste dunkelhäutige Sängerin in Bayreuth debütierte und von den Medien den heute etwas zweifelhaften Titel der "schwarzen Venus" zugesprochen bekam. Bumbry sang in der Folge an den wichtigsten Bühnen der Opernwelt und begeisterte von der New Yorker Metropolitan Opera bis zu den Salzburger Festspielen. Nach ihrem Rückzug von der Bühne gab sie ihr Wissen an zahlreiche Schülerinnen und Schüler weiter.