Im September trifft sich zum neunten Mal „eine große Musikerfamilie“. So nennt Gernot Rath vom ORF, der die Konzerte wieder aufzeichnet, die bunte Truppe aus jungen Löwen und alten Hasen, die zu ar|:s:|onore lädt, dabei traditionellerweise gern auf Reisen geht und das Publikum diesmal auf die Insel mitnimmt.
„Very british!“ hat Pianist und Impresario Markus Schirmer als Motto ausgegeben. Die Idee für das Reiseziel erhielt er von seinem italienischem Kollegen Alberto Nosé, der ihm bei einem Wettbewerb am Gardasee erzählte, dass er gerade mit seiner Frau Valentina Fornari Gustav Holsts Orchestersuite „The Planets“ für zwei Klaviere eingespielt hatte.
„The Planets“ und Planetensaal, das passt! Und so wird dieses Duo sowie das ukrainische Brüderpaar Roman und Oleksandr Fediurko für den vierzigfingrigen Auftakt des Festivals im Schloss Eggenberg sorgen, zu denen für ein Arrangement von Händels „Halleluja“ noch zehn Finger eines gewissen Markus Sch. dazukommen.
„God Save The King“ heißt es (nicht nur mit Beethoven), wenn neben der Musik Cornelius Obonya Passendes von William Shakespeare und Virginia Woolf liest. Eine Schar von Jungtalenten stürzt sich in „Mörderische Geschichten“, Wolfram Berger steuert Gruselstory bei. Bei „Ba-Rock“ ist der Abend wie der Titel zweigeteilt: Die Londoner Sopranistin Emma Kirkby, Königin der Alten Musik, bringt mit dem Ensemble gamma.ut der Grazer Geigerin Susanne Scholz Schönes von Byrd, Dowland oder Purcell, danach hüllen der Akkordeonist Christian Bakanic, der Trompeter Thomas Gansch und Kollegen die Beatles, die Stones, Queen, Sting & Co in neue Gewänder.
Der Abschluss im Opernhaus klingt so, als hätten ihn Monty Python programmiert: Es spielt, singt, pfeift, blödelt und headbangt The Ukulele Orchestra of Great Britain. Very amusing, und das von allen Saiten.
ar|:s:|onore von 6. bis 10. September in Graz. www.arsonore.at
Michael Tschida