Uns Schülern, die wir seinerzeit rockaffin mit Uriah Heep, Santana & Co aufgewachsen waren, spitzte er plötzlich die Ohren für den Jazz, als er hurtig die Klagenfurt-Villach-Demarkationslinie auslöschte und mit Uli Scherer am Klavier im Duo saxofonisch klangzauberte.

Im Studium liebten wir am schräg Kaleidoskopischen des Vienna Art Orchestra alles, aber speziell den Mann mit dem unerschöpflichen Farbtopf in seinem Instrument. Und noch viel später trafen wir ihn zufällig im Urlaub auf Karpathos, wo er am Nikolaos Beach aus dürren Stauden auf wundersame Weise Flöten für die Kinder schnitzte und selbst als Wolfgang Pan auf ihnen blies. Ja, wo Puschnig draufsteht, ist immer Magie drin.

Angeblich ist der junge Mann heute 66. Sein Leben fängt udojürgenstlich also gerade erst an, was wir ihm ganz herzlich und uns ganz eigennützig wünschen. Zu diesem Anlass schenkt Wolfgang Puschnig sich und uns einen gewichtigen Viererblock von CDs, die schon zu seinem 60er entstanden: Bei Liveauftritten im Wiener Konzerthaus spannte er mit Wegbegleitern wie Jamaladeen Tacuma (b), schnittpunktvokal oder SamulNori seinen Riesenhorizont zwischen Coleman, Carinthian und Korean Spirit auf. Und zum Drüberstreuen spielte der Weltklasse-Saxofonist mit Bläsern von Pentaklang auch noch grenzgängerische Kammermusik aus eigener Feder ein.
Danke, WP! Happy birthday! Und: Respekt!