Der frühere Chefdirigent der Grazer Oper und Leiter des Philharmonischen Orchesters Nikša Bareza ist am Montag im Alter von 85 Jahren in Zagreb gestorben. Bareza war von 1981 bis 1990 Musikchef, später leitete er noch als Gast einige Produktionen. Er war von 1965 bis 1974 Chefdirigent am Kroatischen Nationaltheater Zagreb, dirigierte aber auch am Bolschoi-Theater und am Opernhaus Zürich, hieß es in einer Aussendung der Oper.
Nikša Bareza wurde am 31. März 1936 in Split geboren und studierte in Zagreb und Salzburg. Sein Debüt in Graz gab er 1975 mit Alexander Borodins "Fürst Igor". Er stand bei der Wiedereröffnung der Oper nach der Renovierung im Jänner 1985 am Pult und leitete die Barockoper "Angelica vincitrice di Alcina" von Johann Joseph Fux. Zu den weiteren Höhepunkten seines Grazer Schaffens zählten zahlreiche Verdi-Opern, aber auch seine silbern schimmernden Strauss-Interpretationen wie "Arabella" oder ein wunderbar luzid dirigierter "Figaro" von Mozart.
Seine Zusammenarbeit mit Regisseur Christian Pöppelreiter mündete in zahlreichen außergewöhnlichen Produktionen wie Brittens "Sommernachtstraum" und Wagners "Liebesverbot", aber vor allem dem "Ring des Nibelungen", der vom ORF aufgezeichnet wurde und weit über Graz hinaus für Aufsehen sorgte. Als Gast machte er zusammen mit Pöppelreiter noch Anfang der 1990er-Jahre Janáčeks "Katja Kabanova" zu einem herausragenden Ereignis.
Nach seiner Grazer Tätigkeit wirkte Nikša Baresa unter anderem als Generalmusikdirektor der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz und der Oper Chemnitz (2001 bis 2007). Weitere Verpflichtungen führten ihn an die Wiener Staatsoper, die Mailänder Scala, die Bayerische Staatsoper München, die Hamburgische Staatsoper sowie die Deutsche Staatsoper Unter den Linden.