Ta-ta-ta-taaa! Ta-ta-ta-taaa! Es war der der 22. Juni 2007, als der Schoenberg Chor und das Chamber Orchestra of Europe unter Nikolaus Harnoncourt, damals 77, mit Beethovens 5. Symphonie und dessen Messe in C-Dur die styriarte eröffneten. Aber nicht nur das Publikum in der List-Halle hörte gespannt zu, sondern das ganze Land. Denn erstmals breitete sich die „Klangwolke“ über die Steiermark aus.
In den folgenden Jahren konnte man auf Public-Viewing-Plätzen vom Dachstein bis nach Mureck unter anderem „Porgy and Bess“, „Mozart!!!“, „Schubert in Stainz“ oder die Brandenburgischen Konzerte genießen. Nach dem Ausfall im Vorjahr lässt das Festival in Kooperation mit dem ORF-Steiermark am Samstag also die nunmehr 14. „Klangwolke“ aufsteigen – von Stainz aus.
Die dortige Pfarrkirche war ja traditionellerweise einmal pro Saison die styriarte-Außenstelle, in der Harnoncourt exzeptionelle Sakralwerke aufführte oder – wie etwa Beethovens „Christus am Ölberge“ – auch für CDs mitschneiden ließ. Nach dem Tod des Genius loci im März 2016 gab es eine dreijährige Pause, dann setzte Andrés Orozco-Estrada 2019 mit Mozarts „Requiem“ fort.
Heuer ist der treueste aller styriarte-Gäste für die auf ORF III, im Radio Steiermark und an 26 frei zugängigen Hörplätzen im Land zu verfolgende „Klangwolke“ verantwortlich: Jordi Savall dirigiert „Dixit Dominus“ von Georg Friedrich Händel, „Nisi Dominus“ von Johann Joseph Fux und das „Magnificat“ von Antonio Vivaldi. Der Katalane, demnächst 80, zieht übrigens zwischendurch nach Salzburg weiter, um in der Festspiel-Reihe „Ouverture spirituelle“ ein Claudio Monteverdi gewidmetes Konzert zu geben. Mit Le Concert des Nations kehrt er dann aber nochmals zur styriarte zurück, wo er am 24. Juli (18 und 20 Uhr, List-Halle) unter anderem mit Christoph Willibald Glucks Ballettpantomime „Don Juan“ dem legendären Verführer huldigt.
Michael Tschida