Die Oper Frankfurt und das Grand Theatre de Geneve teilen sich den Titel "Opernhaus des Jahres". Beide Häuser wurden bei einer Abstimmung unter 43 Kritikern für ihre Dramaturgie, Entdeckerfreude und individuellen Regie-Handschriften gelobt, teilte das Magazin "Opernwelt" am Dienstag mit. Olga Neuwirths "Orlando" an der Wiener Staatsoper wurde "Uraufführung des Jahres", ex aequo mit Hans Abrahamsens Adaption von Andersens "Schneekönigin" (Kopenhagen und München).
Für seine "Tannhäuser"-Inszenierung bei den Bayreuther Festspielen wählten die Musikkritiker Tobias Kratzer zum "Regisseur des Jahres" und die Produktion als "intelligent-subversives Roadmovie" auch zur "Aufführung des Jahres". Zum neunten Mal wurde das Bayerische Staatsorchester "Orchester des Jahres", dessen bisheriger Generalmusikdirektor Kirill Petrenko sich in diesem Jahr den Titel als "Dirigent des Jahres" mit dem Schweizer Titus Engel teilt.
"Bühnenbildnerin des Jahres" wurde Katrin Lea Tag für die Ausstattungen der Frankfurter "Salome" und "The Bassarids" an der Komischen Oper Berlin. "Kostümbildner des Jahres" wurde Achim Freyer für seine Arbeit für George Enescus "Œdipe" bei den Salzburger Festspielen 2019.
Bei ihrer vierten Kür zur besten Sängerin würdigten die Kritiker Marlis Petersens Darstellung der Marietta/Marie in Wolfgang Korngolds Oper "Die tote Stadt" an der Bayerischen Staatsoper sowie der Königstochter Salome in Richard Strauss' gleichnamigem Musikdrama am Theater an der Wien. Im Falle des Sängertitels an Jakub Jozef Orlinski hob die Jury dessen "betörende Lesart" des Titelhelden in Händels "Tolomeo" am Badischen Staatstheater Karlsruhe hervor.
Paul Dessaus Musiktheater "Lanzelot" erlebte 50 Jahre nach seiner Uraufführung eine gefeierte Neuproduktion am Deutschen Nationaltheater Weimar in der Regie von Peter Konwitschny und unter der musikalischen Leitung von Dominik Beykirch und wurde dafür zur "Wiederentdeckung des Jahres" gewählt.