Eigentlich sollte am Ostersonntag die runderneuerte Riesenorgel im Wiener Stephansdom von Kardinal Christoph Schönborn geweiht werden und nach 30 Jahren erstmals wieder erklingen. Wegen der Coronapandemie wurde die Weihe aber auf unbestimmte Zeit verschoben. Einen ersten akustischen Eindruck der mit 185 Registern und 15.000 Pfeifen größten Orgel Österreichs bietet nun aber "Radio Klassik" (radioklassik.at)
Am morgigen Sonntag um 9.05 Uhr (sowie um 12.10 Uhr und um 23.15 Uhr) ist Domorganist Konstantin Reymaier bei einer Improvisation über die Ostersequenz "Victimae paschali laudes" zu hören, berichtet die Kathpress. Eigentlich hätte das gewaltige Instrument exakt 75 Jahre nach dem zerstörerischen Brand im Stephansdom in den letzten Kriegstagen, dem die Alte Riesenorgel zum Opfer fiel, in seiner Nachfolgevariante für alle Kirchenbesucher erklingen sollen.
Nach dem Krieg hatte ab 1956 der Wiener Orgelbauer Johann M. Kauffmann (1910-1965) in vierjähriger Bauzeit eine neue Riesenorgel errichtet, die aber 1991 stillgelegt wurde. In den vergangenen gut drei Jahren wurde diese Orgel zunächst bis auf das Gehäuse abgebaut. Ein Großteil der alten Orgelpfeifen wurde zur Firma Rieger nach Vorarlberg gebracht, überprüft und gesäubert. In der Folge wurden die Pfeifen in das neue Klangkonzept der beim Wiederaufbau unter anderem durch eine andere Aufstellung der Orgelregister grundlegend überarbeiteten Riesenorgel integriert.