Einen Tag vor dem geplanten Probenbeginn für die Neuinszenierung des „Rings der Nibelungen“ haben die zuständigen Gremien bekanntgegeben: Die Bayreuther Festspiele werden in diesem Jahr wegen der Corona-Krise nicht stattfinden. Die nachfolgenden Festspieljahrgänge müssten dadurch umdisponiert werden, teilten die Festspiele mit. Der Festspielbeginn wäre am 25. Juli gewesen. Die geplante Neuproduktion "Der Ring des Nibelungen" könne voraussichtlich erst im Jahr 2022 Premiere feiern. Nächstes Jahr würden neben der vorgesehenen Neuproduktion "Der fliegende Holländer" die Wiederaufnahmen "Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg", "Die Meistersinger von Nürnberg" und "Lohengrin" aufgeführt. Außerdem stünden dann drei Konzerte von "Die Walküre" auf dem Spielplan. Die bereits für 2020 gekauften Karten blieben für die Festspiele 2021 gültig.

"Als begeisterter Anhänger der Bayreuther Festspiele und der ausdrucksstarken Musik Richard Wagners bedauere ich es sehr, dass wir dieses Jahr nicht in den Genuss der Aufführungen auf dem Grünen Hügel kommen", sagte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler (CSU). "Für das kulturelle Leben ist der Ausfall ein herber Verlust."

Die Sommerfestspiele Erl, die von 9. Juli bis 2. August 2020 eingeplant waren, sind indes von Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner und der Geschäftsführung abgesagt worden. Man müsse "zur Kenntnis nehmen, dass die Ansammlung von Menschen in größerer Zahl mindestens bis zum Herbst des Jahres nicht gestattet werden wird", hieß es in einer Aussendung. Man werde bis zum Herbst "keine Proben, geschweige denn Aufführungen vor Publikum abhalten können". Neben den Sommerfestspielen wurden auch alle anderen Konzerte der Tiroler Festspiele Erl abgesagt. Bereits bezahlte Karten bleiben bis einschließlich Sommer 2021 gültig. Der Erntedankzyklus, der am ersten Wochenende im Oktober stattfinden soll, sei aber noch eingeplant. Man sei zudem zuversichtlich, die Winterfestspiele von 26. Dezember bis 6. Jänner 2021 abhalten zu können.

Die Kostümmanufaktur der Festspiele werde nun Schutzmasken produzieren und die Künstlerherberge dem Land Tirol als Lazarett zur Verfügung gestellt. Damit wolle man "einen winzigen Beitrag zur Krisenbewältigung beitragen".