Eine mit Hilfe von künstlicher Intelligenz zu Ende komponierte Version der 10. Sinfonie von Ludwig van Beethoven wird voraussichtlich im November in Bonn erstmals aufgeführt. Das teilte die Deutsche Telekom am Montag mit. Der ursprünglich für Ende April geplante Termin für die Uraufführung einer Version der "Unvollendeten" war verschoben worden. Die Telekom hat das Projekt angestoßen.
In diesem Jahr wird der 250. Geburtstag des in Bonn geborenen Komponisten (1770-1827) gefeiert. Konzerte finden derzeit wegen der Coronavirus-Pandemie nicht statt. Die große Beethoven-Ausstellung in der Bundeskunsthalle ist seit dem 14. März mindestens bis zum 19. April geschlossen.
Beethoven hat nur einige handschriftliche Skizzen für eine 10. Sinfonie hinterlassen. An einer Fortschreibung arbeitet seit 2019 ein internationales Team aus Musikwissenschaftlern, Komponisten und Computer-Experten. In die Vervollständigung per Computerprogramm fließen auch Stücke anderer Komponisten ein. "Wir versuchen das musikalische Universum, in dem Beethoven sich befunden hat, zu rekonstruieren", sagte der Leiter des Projekts, Matthias Röder.
Am Ende sollen zwei Sätze mit einer Gesamtlänge von 20 bis 25 Minuten zu hören sein. Die Uraufführung wird in einem Konzert des Beethoven-Orchesters unter Leitung seines Dirigenten Dirk Kaftan gespielt.