Der spanische Startenor Jose Carreras hat angekündigt, dass er seine Sängerkarriere beenden will. "Ich denke, ich werde noch zwei Jahre singen", sagte der 73-jährige Mitbegründer der legendären "Drei Tenöre". Danach wolle er sich ganz seiner Leukämie-Stiftung widmen - sowie der Familie und seinen Freunden.
Bereits zum 25. Mal findet am Donnerstag die Jose Carreras Gala statt - erstmals seit 2012 wieder in Leipzig, "wo alles begann", wie der Sänger betonte. Er überwand selbst vor drei Jahrzehnten eine Leukämie. Leipzig schätzt er als "gebildete Stadt". "Es gibt eine Offenheit, die Stadtgesellschaft ist offen für Fremde."
Um sich fit zu halten, achtet der Startenor diszipliniert auf seine Gesundheit. Dreimal die Woche treibe er mit einem Personal Trainer Sport, sagte er. "Außerdem versuche ich, beim Essen diszipliniert zu sein." Auch zu Weihnachten: "Als ich 20 Jahre alt war, gab es am Heiligen Abend 15 Gänge - heute ist man ein bisschen zurückhaltender, die Leute legen eine gewisse Disziplin an den Tag", so Carreras. "Ich führe ein diszipliniertes Leben." Zugleich genieße er es in vollen Zügen - etwa bei Symphoniekonzerten, in der Oper oder im Fußballstadion beim FC Barcelona.
Der Sänger will das bevorstehende Weihnachtsfest in Barcelona mit seinen beiden Kindern sowie seinen fünf Enkeln verbringen, die zwischen sechs und 14 Jahre alt sind. Gesungen werde dabei nicht zwangsweise: "Es kommt darauf an. In Spanien gibt es nicht diese ausgeprägte Tradition der Weihnachtslieder wie in Deutschland oder Österreich", so Carreras.
"Mahler ist besser"
Er selbst habe keine richtigen Weihnachtswünsche - "Musik interessiert mich aber immer", sagte er. Auch für nicht-klassische Stücke könne er sich begeistern, etwa von "Ikonen" wie Elton John, Tom Jones oder Frank Sinatra. "Doch wenn ich diese Sänger zehn Minuten höre, denke ich mir: Mahler ist besser", sagte der Sänger, dessen Herz für klassische Musik schlägt.
Der MDR überträgt die Jose Carreras Gala am Donnerstagabend ab 20.15 Uhr. Es sollen Spenden für die Leukämie-Stiftung des Tenors gesammelt werden. "Es ist ein ganz besonderes Gefühl, dass die Gala nach 25 Jahren immer noch so großen Anklang findet", sagte Carreras. Zahlreiche Künstler sind der Veranstaltung seit Jahren treu. Etwa Peter Maffay, David Garrett und Herbert Grönemeyer hätten eine enge Bindung zur Stiftung. Auch kommendes Jahr solle die Gala in Leipzig stattfinden. Nach Angaben der Stiftung wurden in den vergangenen 25 Jahren mehr als 1.250 Forschungs-, Struktur- und Sozialprojekte mit mehr als 220 Millionen Euro gefördert.