Das erste Haus der heimischen Oper macht den standesgemäßen Auftakt zur zehnten und letzten Saison von Dominique Meyer mit dem alljährlichen "Tag der offenen Tür" am 1. September und mit Verdis "La Traviata" am 4. Für die erste Staatsopernpremiere muss man sich allerdings bis in den Oktober gedulden: "A Midsummernight's Dream" von Benjamin Britten (2. Oktober) wird von einem weiblichen Duo herausgebracht: Simone Young dirigiert, Irina Brook hat die Regie inne. Während Ballettdirektor Manuel Legris seine eigene letzte Spielzeit am 2. November mit "Jewels", dem ersten abstrakten Ballett von Georges Balanchine beginnt, steht das große Highlight am Ring erst im Dezember an: Da empfängt man zu Mariä Empfängnis (8. Dezember) mit Olga Neuwirths "Orlando" das zweite Auftragswerk der Direktion Meyer.
Dvoraks Opernmärchen "Rusalka" in der Regie von Amelie Niermeyer ist der erste Streich der neuen Theater-an-der-Wien-Spielzeit, David Afkham dirigiert das RSO. Die Oktober-Premiere bringt bei "La Clemeza di Tito" ein Wiedersehen mit zwei Salzburger "Idomeneo"-Sängern, nämlich Nicole Chevalier und Jonathan Lemalu, dazu sind als Sesto und Annio gleich zwei Counter-Tenöre (David Hansen und Kangmin Justin Kim) verpflichtet. Sam Brown inszeniert, Stefan Gottfried leitet den Concentus. Um Raritäten verdient macht man sich mit "La Vestale" von Gaspare Spontini (16. November) und "Halka" von Stanislaw Moniuszko (15. Dezember) - die Oper des polnischen Jahresregenten ist eine Koproduktion mit Warschau und durchwegs polnisch besetzt, auch mit klingenden Namen wie Piotr Beczala oder Tomasz Konieczny.
An der Volksoper gibt man sich zum Auftakt dem "Cabaret" hin - das Musical von John Kander wird zum ersten Mal überhaupt am Gürtel gespielt, in der Hauptrolle ist Bettina Mönch engagiert. Weiter geht es mit der österreichischen Erstaufführung der Kinderoper "Das Gespenst von Canterville" von Marius Felix Lange (18. Oktober) und mit Jacques Offenbachs "König Karotte" (23. November), einer komischen Oper mit bissigen Gegenwartsbezügen. Halbszenisch kommt am 1. Dezember "Brigadoon" von Frederick Loewe, das erste große Werk des österreich-stämmigen, späteren "My Fair Lady"-Schöpfers.
Stark repräsentiert am Gürtel, hat das Musical-Genre doch in der kommenden Saison ein Haus weniger in Wien - denn mit dem Raimund Theater ist eine der beiden Spielstätten der Vereinigten Bühnen wegen Renovierung geschlossen. Im Ronacher setzt man dafür auf umso zugkräftigeres Material. Ab dem 20. September sind Andrew Lloyd Webbers kultige "Cats" zu Gange.
Fast schon kultig könnte man auch die Da-Ponte-Trilogie von Teodor Currentzis nennen. Mit seinem russischen Orchester musicAeterna hat der gefeierte Dirigent die drei Mozart-Opern mehrfach preisgekrönt auf CD eingespielt - zum Saisonauftakt des Wiener Konzerthauses, wo Curretznis neuerlich ein eigener Abo-Zyklus gewidmet ist, bringt er die drei Werke an drei Abenden (am 5. September "Le Nozze di Figaro", am 7. "Don Giovanni", am 9. "Cosi fan tutte") konzertant auf die Bühne des großen Saales.
Einen Einblick in die Saison gibt man an der Grazer Oper auch heuer im Rahmen einer Bühnenshow (drei mal am 7. September), die von Intendantin Nora Schmid moderiert wird. Unter dem Motto "Hereinspaziert!" werden Häppchen der kommenden Premieren angeboten - darunter mit Verdis "Don Carlo" aus der ersten Opernpremiere (28. September) sowie bestimmt auch aus Strauß' "Fledermaus" - die Überoperette kommt am 19. Oktober heraus. Als erste Ballettpremiere ist "Cinderella" (14. November) programmiert.
Für einen schwungvollen Auftakt ist in Linz jedenfalls mit "Sister Act"von Alan Menken (7. September) in der Regie von Andreas Gergen gesorgt, im Opernbereich startet man am 22. September mit Giacomo Meyerbeers "Le Prophete". Auch in Salzburg setzt man auf selten gespielte Oper und Musical-Hits zum Saisonstart: Die Feenoper "Oberon" von Carl Maria von Weber feiert am 28. September Premiere, im Musicalbereich wird am 5. Oktober mit Richard O'Briens "The Rocky Horror Show" nachgelegt.
In Innsbruck steht stattdessen eine ungewöhnliche Musicaluraufführung an. "Die Schattenkaiserin" von Jürgern Tauber und Oliver Ostermann ist ein "Historienmusical", das einen Beitrag zu den Feierlichkeiten rund um den 500. Todestag von Maximilian I. leisten möchte. Im Mittelpunkt der Handlung steht seine zweite Frau Bianca, ins Libretto von Susanne Felicitas Wolf sind Motive von Bestseller-Autor Bernhard Aichner verwoben - Premiere ist am 28. September.
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