Der Dirigent Christian Thielemannräumte ein, sich manchmal bei Ideen von Kollegen zu bedienen. "Ich finde das legitim und richtig. Man lebt ja nicht in einer Käseglocke alleine", sagte der 59-Jährige am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz der Semperoper Dresden. Wenn ein Kollege etwas Gutes vollbracht habe, dann höre man auch hin.

"Wenn ich manchmal das Gefühl habe, na, der hat da die Mittelstimme schön rausgeholt, ja, dann klaue ich das". Thielemann hatte zuvor über Verdi und Wagner und ihre gegenseitige Beeinflussung gesprochen. In der kommenden Spielzeit der Semperoper hat Thielemann die musikalische Leitung bei Verdis "Don Carlo" und Wagners "Meistersingern von Nürnberg". Verdi sei in gewisser Weise "wagnerischer" als die "Meistersinger", meinte Thielemann. Bei "Don Carlo" wird die Sopranistin Anna Netrebko ihr Rollendebüt als Elisabeth geben.