Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird am 1. Jänner 2018 bereits zum fünften Mal von Riccardo Muti dirigiert - allerdings wohl zum letzten Mal. "Ich möchte Neujahr im Kreise der Familie feiern, doch in letzter Zeit war der Druck so stark, dass ich eingewilligt habe, das Neujahrskonzert zu dirigieren. Ich glaube jedoch, dass dies mein letztes Neujahrskonzert sein wird", so Muti.

Die Vorbereitung auf das Neujahrskonzert sei nicht einfach. "Wenn man auf dem Podium steht, ist es schwierig zu vergessen, dass Millionen von Menschen zusehen. Das Orchester steht vor einem riesigen Publikum. Der kleinste Fehler wird nicht nur von den Zuschauern im Saal wahrgenommen. Das Programm ist außerdem nicht so einfach, wie man denkt. Walzer sind oft voller Virtuosität", sagte der 76-Jährige im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale" (Montagsgausgabe).

2018 feiert der gebürtige Neapolitaner den 50. Jahrestag seit seinem Debüt als Dirigent in Florenz mit dem Orchester des "Maggio musicale fiorentino". Zu diesem Anlass wird Muti in Florenz Giuseppe Verdis "Macbeth" dirigieren. Florenz liege ihm besonders am Herzen. Hier seien auch alle seine drei Kinder zur Welt gekommen, sagte Muti.

Derzeit widmet sich der Dirigent stark seinem Jugendorchester "Luigi Cherubini". "Das Orchester macht mir viel Freude. Der erste Flötist bei der Münchner Staatsoper, ein Cellist der Londoner Philharmonie und ein von der Scala aufgenommener Trompeter stammen vom Cherubini-Orchester", sagte Muti.