Die rumänische Starsopranistin Angela Gheorghiu sieht die klassische Musik vom Internet bedroht. "Jedermann ist für wenig Geld oder ganz umsonst für das Publikum verfügbar", sagte die 52-jährige Opernsängerin dem Fachmagazin "Das Opernglas" (November). Das Streaming habe die klassische Musik "in die Kategorie der Information gedrückt".
Alben und DVDs ließen sich nicht mehr leicht verkaufen. "Das Internet hat die klassische Musik zerstört." Die Künstler würden einem enormen Risiko ausgesetzt, sagte Gheorghiu. Sie sollten selbst entscheiden können, ob Live-Mitschnitte freigegeben würden, denn nicht jede Produktion sei ein Meisterwerk. "Aber so wie die Sänger heute verfügbar gemacht werden, das lässt jeglichen Respekt vor ihnen vermissen."
Angela Gheorghiu zählt seit 25 Jahren zur Weltspitze der Opernsängerinnen und verriet, wie sie das geschafft hat: "Lieber nichts singen als etwas, das nicht zu mir passt!" Sie habe in dieser Zeit niemals stimmliche Probleme gehabt, sagte sie. "Meine einzigen Krankheiten sind Erkältungen - oder wenn mir jemand das Herz bricht."
Auf ihrem neuen Album "Eternamente" widmet sich Gheorghiu den Komponisten des Verismo von Puccini bis Giordano.