Der Mann mit dem göttlichen Geschenk

Vier Jahrzehnte lang begeisterte Luciano Pavarotti nicht nur eingeschworene Opernfans. Der Starsänger war nicht zuletzt durch die „Drei Tenöre“ und seine Benefizkonzerte „Pavarotti & Friends“ auf der ganzen Welt beliebt. Speziell Italien natürlich gedenkt dieser Tage des zehnten Todestags von „Big P“ mit einer Reihe von Konzerten und Events. So sind etwa heute bei einem großen Konzert in der Arena von Verona Plácido Domingo, José Carreras, Zucchero, Angela Gheorghiu und andere bei der Hommage an den Ausnahmetenor zugegen.

„Am Event in Verona beteiligen sich Künstler, die mit Luciano einen Teil des Lebenswegs gegangen sind und die er geliebt hat. Luciano ist immer noch bei uns“, sagt Pavarottis Witwe Nicoletta Mantovani. Mit dabei bei der Veranstaltung, für die bereits 7000 Karten verkauft wurden und deren Erlös teils dem UN-Flüchtlingswerk zugutekommt, ist übrigens auch Ron Howard: Der US-Regisseur startet demnächst mit der Produktion eines Dokumentarfilms über Pavarottis Leben.

Der Künstler aus Modena wurde 1961 bekannt, als er einen internationalen Gesangswettbewerb mit der Darstellung des Rodolfo aus Puccinis „La Bohème“ gewann. In den folgenden Jahren eroberte er die großen Bühnen der Welt, darunter Covent Garden in London und die Metropolitan Opera in New York. Das Wiener Publikum begeisterte er unter anderem in der Staatsoper, vor der Kulisse von Schloss Schönbrunn 1995 oder bei den Salzburger Festspielen, wo er 1976 mit italienischen Arien und Liedern debütierte.

„Ich war mir immer bewusst, dass die Stimme ein göttliches Geschenk ist“, sagte Pavarotti einmal. Mit dieser Gottesgabe war der Tenor, der zeit seines Lebens nie ganz das Notenlesen beherrschte und daher alle Stücke auswendig lernte, neben Maria Callas zum kommerziell erfolgreichsten Klassikstar aller Zeiten aufgestiegen. Was nicht allen gefiel: Seine Mischung aus Oper, Pop und Geschäft wurde von Kritikern als „Pavarotti AG“ geschmäht. 2004 verkündete der Sänger seinen Abschied von den Opernbühnen der Welt, startete jedoch noch eine Abschiedstournee, die er unterbrechen musste, als bei ihm Anfang Juli 2005 Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wurde. Er starb am 6. September 2007 im Alter von 71 Jahren.