"Wir haben hier in der Region das Glück, dass man mit einem ganz großen Komponisten so verbunden ist, der den größten Teil seines Lebens da verbracht hat", sagte Intendant Walter Reicher im APA-Gespräch. Im Umkreis von 50 Kilometern um den Neusiedler See sei Haydn nicht nur geboren, sondern habe hier fast sein ganzes Leben verbracht.

"Und was wir haben, sind sehr viele Originalschauplätze und sehr viele Möglichkeiten, diese auch mit seiner Musik in Verbindung zu bringen", schwärmte Reicher. "Das war der Ausgangspunkt für uns. Wir sagen, das ist das HaydnLand, in dem wir uns befinden."

Diesem Aspekt wolle man heuer geografisch und biografisch nachgehen. Die Konzerte finden etwa in Rohrau statt, wo Haydn zur Welt kam sowie in Wien, wo er Sängerknabe war. Aufführungen gibt es zudem in Eisenstadt und im Schloss Esterhaza im ungarischen Fertöd, wo der Komponist 30 Sommer verbracht habe.

Befand Haydn sich am Weg nach Pressburg, seien in Frauenkirchen die Pferde gewechselt wurden. Und in Kittsee sei wahrscheinlich die Maria Theresien-Symphonie uraufgeführt worden, erläutert Reicher: "Wir nutzen alle diese historischen Wahrheiten, die es da gibt in Verbindung mit Haydns Musik, um hier ein kompaktes Festival aufzustellen", das elf Tage dauert. An den elf Tagen präsentiere man nicht nur die Musik Haydns, sondern auch die anderer Komponisten. So lautet das Thema heuer: "Haydn und Paris".

Die Planung habe nach dem "Aus" für die "Haydntage" im Schloss Esterhazy in Eisenstadt - die Esterhazy Betriebe hatten im September 2015 bekanntgegeben, den Ende 2016 auslaufenen Mietvertrag mit dem Land nicht mehr zu verlängern - relativ kurzfristig erfolgen müssen, erzählt Intendant Walter Reicher der APA: "Wir haben nur drei Monate Zeit gehabt, das aufzustellen im vorigen Jahr". Dennoch konnte man 2016 zur Eröffnung der Haydntage bereits den Prospekt für heuer präsentieren. "Das muss uns einmal wer nachmachen", meinte der Intendant.

Man habe die Planung komplett umkrempeln müssen: "Der Ort, der Zeitpunkt, was wir dort spielen und von wem wir es spielen lassen - das hat zusammenpassen müssen". Man habe zunächst versucht, sich von den Künstlern und den Veranstaltungsorten Optionen für einen bestimmten Zeitraum im Sommer geben zu lassen. Diesen Prozess verglich Reicher mit vielen losen Steinen, die man anfangs vor sich habe: "Man schüttelt das Ganze und bereitet es am Tisch aus und plötzlich ergibt es ein Bild".