Das Publikum ist treu. Sponsoren wie die Energie Steiermark sind treu. Und auch die meisten der auftretenden Künstler sind es, die gleich selbst für einen Treuebonus garantieren - für qualitätsvolles Aufwiederhören.
So etwa der Arnold Schoenberg Chor, der auch heuer wieder ein Hochamt, das Finale (diesmal mit Joseph Haydns „Schöpfung“) und den Auftakt des Festivals St. Gallen bestreitet. Erwin Ortner und die Seinen, die seit 21 Jahren das Programm bereichern, bringen zum morgigen Start in der Pfarrkirche mit dem Festivalorchester Mendelssohns berühmtes Violinkonzert, Solist ist Emmanuel Tjeknavorian. Und „4 Vertonungen“ a cappella nach Gedichten von Christine Lavant. Komponistin? Wieder so eine Treue.
Elisabeth Naske war als Orchester-Cellistin schon vor 20 Jahren beim Musikfest im Gesäuse mit dabei. Diesmal ist die gebürtige Wiesbadenerin ein spezieller Gast - als Composer in Residence, womit sie sich in eine illustre Reihe von Tonkünstlern stellt, die seit 1992 in St. Gallen hautnah zu erleben waren. Nach Werner Pirchner, Kurt Schwertsik oder HK Gruber ist die Frau des Konzerthaus-Wien-Chefs Matthias Naske bereits Nr. 24.
Die 54-Jährige, die seit ihrem Riesenerfolg 2001 mit „Das kleine Ich-bin-ich“ nach Mira Lobes Klassiker vor allem für Kinder komponiert, präsentiert am 20. August mit „Lollo“ ein interaktives Musiktheater für die Kleinen, und kommt am 22. August in einem Komponistenporträt ausführlich zu Wort und Musik.
Der Kulturkreis Gallenstein um Erich Mitterbäck bietet im 31. Festivaljahr natürlich noch viele weitere Zuckerln, vom Tastenzauberer Alexei Lubimov bis zu Wolfram Bergers „Schwejk“-Lesung. Ein bisher unerfüllter Wunsch in St. Gallen? „Händels ,Feuerwerksmusik'! Die haben wir zum vorjährigen Jubiläum leider versäumt“, sagt der nimmermüde Impresario Mitterbäck und legt gleich nach: „Zum 40er dann!“ Bis dahin sind er und sein Team bestimmt weiterhin selbst mit Feuer am Werk.
Michael Tschida