Philippe Jordan, der künftige Musikdirektor der Wiener Staatsoper, wird 30 bis 40 Vorstellungen pro Saison dirigieren sowie zwei bis drei Premieren und zwei bis drei Wiederaufnahmen pro Spielzeit leiten. In Gesprächen mit den Tageszeitungen "Kurier" und "Die Presse" (Dienstag-Ausgaben) skizzierte Jordan seine Amtsvorstellungen für die Zeit ab der Saison 2020/21.
Er werde "kein ständiger Gastdirigent mit einem Musikdirektor-Titel" sein und sich "die ersten Jahre voll auf diesen Job konzentrieren. Meine Konzerttätigkeiten werde ich daher eher als Gast absolvieren. Ich werde auch meine Opernpräsenz während der Saison ganz auf die Staatsoper fokussieren. Natürlich können im Sommer Bayreuth oder Salzburg dazukommen", sagte Jordan im "Kurier". Nicht nur bei den Wiener Symphonikern, auch an der Pariser Oper laufe sein derzeitiger Vertrag bis 2021. "Es gibt bereits ein Agreement mit beiden. Die Details werden wir jetzt ausmachen und dann präsentieren. Fix ist, dass ich in Paris von Frühjahr 2020 bis Herbst 2020 noch den neuen 'Ring' dirigiere." Das Dirigat der Eröffnungspremiere in Wien werde sich dennoch ausgehen.
"Es geht vor allem um die Sicherung musikalischer Stabilität", so Jordan in der "Presse", "darum, dass jemand da ist, der sich konsequent um alle musikalischen Bereiche kümmert, Orchester, Chor, Solistenensemble, Studienleitung. (...) Ich muss auch involviert sein bei den Vorsingen, denn ich mache nicht nur die Besetzungen für die Stücke, die ich selbst dirigieren werde, sondern bin auch Berater bei den übrigen Engagements." Er wolle "mehr oder weniger ganzjährig anwesend sein und mich um alle musikalischen Belange kümmern", sagte er der "Presse". Ob in Wien weiterhin ein derart breites Repertoire mit jährlich an die 50 verschiedene Titeln gepflegt werden solle, sei "eines der Themen, die wir in den kommenden Jahren intensiv zu besprechen haben werden. Unsere wichtigste Frage ist: Wie kann man die enorme Zahl an Repertoirevorstellungen mit dem höchstmöglichen Qualitätsanspruch vereinbaren?"