In seinem fünften Jahr wird der Österreichische Musiktheaterpreis im Rahmen einer Matinee an der Wiener Volksoper vergeben. Dort wird am 25. Juni unter anderem die US-Sängerin Grace Bumbry die Schikaneder-Statuette für das Lebenswerk entgegennehmen, wie die Veranstalter in einer Pressekonferenz mitteilten. Der Medienpreis geht heuer an Rene Pape, der Festspielpreis nach Erl.

Die Auswahl der Nominierten zeigt für den Moderator des Events, Christoph Wagner-Trenkwitz, dass Musiktheater hierzulande "keine altmodische Sache" ist - dies würden in der Königskategorie "Beste Gesamtproduktion" etwa moderne Stücke wie "Die griechische Passion" an der Oper Graz oder "Brokeback Mountain" am Salzburger Landestheater belegen. Sie konkurrieren mit "Der Mann von La Mancha" an der Volksoper und "La Traviata" am Landestheater Linz.

Ein Match der Landeshauptstädte und der Volksoper bahnt sich in allen Kategorien an. Während die Wiener Staatsoper von Anfang an nicht für den 2013 ins Leben gerufenen Preis eingereicht hat, haben diesmal auch die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) inklusive Theater an der Wien darauf verzichtet. Diese Entscheidung der Geschäftsführung sei in Absprache mit den beiden Intendanten von Oper und Musical gefallen, hieß es auf APA-Anfrage aus den VBW, darüber hinaus wolle man sie nicht kommentieren.

Musicalpreis

Dass für den "Krone Musicalpreis" dennoch Ana Milva Gomes für "Mozart" am Raimundtheater sowie Drew Sarich für "Evita" am Ronacher nominiert sind, liegt daran, dass es sich hier nicht um eine Einreichung, sondern ein Publikumsvoting handelt - neben den VBW-Stars wurden auch Pia Douwes für "Next to normal" in der Halle E sowie Andreas Bieber für "Axel an der Himmelstür" (Volksoper) von den Fans nominiert.

Für die beste weibliche Hauptrolle gehen Sophia Brommer ("Luisa Miller", Oper Graz), Golda Schultz ("Cosi fan tutte", Stadttheater Klagenfurt), Melba Ramos ("Fürst Igor", Volksoper) und Hailey Clark ("Brokeback Mountain", Salzburger Landestheater) ins Rennen, für die männliche Hauptrolle Michael Wagner ("Mc Teague", Landestheater Linz), Rolf Romei ("Die griechische Passion", Oper Graz) und Volksopern-Hausherr Robert Meyer ("Der Mann von La Mancha", Volksoper).

Das Bundeskanzleramt beteiligt sich heuer erstmals an der Auszeichnung und richtet einen Off-Theater-Preis aus, der allerdings nicht über Einreichungen, sondern durch eine Jury aus Kulturjournalisten vergeben wird. "Insbesondere die kleinen unabhängigen Bühnen leisten einen wertvollen Beitrag zur kulturellen Vielfalt im Musikland Österreich", so Kulturminister Thomas Drozda (SPÖ) in einer Aussendung.

Ebenfalls per Jury-Auswahl wurde der Lebenswerk-Preis für Grace Bumbry ausgewählt -"leider ist uns Barack Obama zwei Jahre zuvorgekommen", so Musiktheaterpreis-Präsident Karl-Michael Ebner - sowie der Medienpreis an Sänger Rene Pape, der zur Matinee auch musikalisch einen Beitrag leisten wird. Auch für den Festspiel-Preis bewerben sich die Festivals nicht selbst. Ebner betonte allerdings, "dass die Festspiele Erl sich freuen, den Preis entgegenzunehmen".

Den Sonderpreis für den besten Chor und das beste Orchester wird man künftig abwechselnd an je einen von beiden Klangkörpern vergeben, heuer hat sich die Jury für den Chor der Volksoper entschieden. Dieser wird mit einem Ausschnitt aus "Carmina Burana" ebenfalls die Zeremonie mitgestalten - genauso wie die Wiener Sängerknaben oder Maria Happel mit einem Ausschnitt aus dem Musical "Gypsy", für dessen Premiere am 10. September an der Volksoper bereits geprobt wird.

Infos: www.musiktheaterpreis.at