Frozen 2
Bewertung: ****
Das Warten hat ein Ende: Sechs Jahre nach „Die Eiskönigin“ dürfen sich Disney-Fans über die Fortsetzung des erfolgreichsten Animationsabenteuers aller Zeiten freuen. Erneut pixelt das Regieduo Chris Buck und Jennifer Lee eine Märchen-Adaption auf die Leinwand, die visuell alle Stücke spielt. Inhaltlich düsterer als der erste Teil, tauchen Elsa und Anna in die Geschichte des Königreichs Arendelle ein. Mit Schneemann Olaf, Annas Freund Kristoff sowie Rentier Sven reisen die Schwestern in einen verwunschenen Wald, der das Geheimnis von Elsas Zauberkräften hütet. Neben dem historischen Unrecht an einem indigenen Volk steht im musicalhaften Sequel die zielgruppenspezifische Unterhaltung im Vordergrund.
Doctor Sleeps Erwachen
Bewertung: ***
Weniger Horror, mehr Menschlichkeit: 40 Jahre nach Kubricks Kult-Adaption von Stephen Kings „The Shining“ wagt sich Mike Flanagan an die Fortsetzung. Eines vorweg: Der erwachsene Danny (Ewan McGregor) hat mittlerweile gelernt, seine Kräfte und seinen vom Vater geerbten Alkoholismus in Zaum zu halten. Nur das Overlook Hotel ist immer noch unheimlich. Eine ausführliche Kritik lesen Sie hier.
Official Secrets
Bewertung: ***
Den Amerikaner Edward Snowden kennt jeder. Im Gegensatz zur Britin Katharine Gun. Als Übersetzerin beim britischen Überwachungsdienst GCHQ leakte sie am Vorabend des Irak-Krieges 2003 ein Memo. Inhalt: Die US-Regierung will Diplomaten abhören und erpressen, um die Abstimmung im Sicherheitsrat zu manipulieren. Bald steht Gun wegen Geheimnisverrats vor Gericht. Gavin Hood zeichnet die Whistleblower-Geschichte akkurat nach und vergisst nicht auf atmosphärische Spannungsmomente. Keira Knightley spielt die junge Frau mit Zivilcourage erfrischend sympathisch, wenn auch sehr nervös. Der Film funktioniert in der zweiten Hälfte als Gerichtsthriller. Die Wahrheit ist immer eine Story wert.
Una Primavera
Bewertung: ****
Ein wichtiger Film: Valentina Primavera begleitet ihre Mutter mit ihrer Kamera zurück nach Italien. Diese will sich nach vier Jahrzehnten voller Erniedrigungen und Gewalt von ihrem Mann scheiden lassen. Die Dokumentation skizziert ein patriarchales Familiensystem und den Ausbruch.
PJ Harvey - A Dog Called Money
Bewertung: ***
Die britische Musikerin PJ Harvey besucht mit Kriegsfotograf Seamus Murphy Afghanistan, Syrien, Kosovo, Mazedonien und die afroamerikanische Seite Washingtons. Die Eindrücke werden zu Gedichten und Songs – und zu einem ungewöhnlichen Doku-Filmessay über die Reise und die öffentliche Recording Session im Guckkasten-Studio. Inspirierend.
Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
Bewertung: ****
Petrunya hat etwas studiert, das in Nordmazedonien niemand braucht – Geschichte. Eine religiöse Prozession, an der nur Männer teilnehmen dürfen, ändert das. Tiefschwarzes Drama von Teona Strugar Mitevska, das Rollenbilder umkehrt. Kritikerliebling der Berlinale.
Architektur der Unendlichkeit
Christoph Schaub dokumentiert die Wirkung von Räumen auf die Menschen.