Nach „Dampfnudelblues“, „Winterkartoffelknödel“, „Schweinskopf al dente“ und „Grießnockerlaffäre“ serviert Regisseur Ed Herzog mit „Sauerkrautkoma“ bereits die fünfte Leinwandverfilmung der erfolgreichen Krimireihe. Die klassischen Zutaten: sympathische Figuren, humorvolle Dialoge, bajuwarisches Lokalkolorit – und natürlich ein Mord.


Dieses Mal erwischt es das Au-pair-Mädchen des Bürgermeisters. Für die morderprobten Niederkaltenkirchener keine große Sache, wenn die Leiche nicht just im gestohlenen Auto von Franz’ Vater (Eisi Gulp) liegen würde. Sofort rücken der Dorfsheriff und sein Freund Rudi (Simon Schwarz) aus, um den Täter dingfest zu machen. Ausnahmsweise vom verhassten München aus, wohin der „Franzl“ strafversetzt wurde, damit er seine mickrige Teamfähigkeit ausbauen kann – für ihn der kulturelle und kulinarische Overkill.


Für den phlegmatischen Ermittler kommt es noch schlimmer: Nach einem missglückten Heiratsantrag hat er alle Hände voll zu tun, um seine On-off-Flamme bei Laune zu halten. Kein leichtes Unterfangen, schließlich ist er nicht der Einzige, der um das Herz „seiner“ Susi (Lisa Maria Potthoff) buhlt. Mit Ex-Mitschüler „Fleischi“ (Gedeon Burkhard), der ein erfolgreicher Geschäftsmann ist, scharrt ein echter Ladykiller in den Startlöchern.
Die Eberhofer-Krimireihe ist ein Phänomen. Nicht nur, dass Bestsellerautorin Rita Falk die Lust am literarischen Ermorden offenbar nicht verliert (mit „Kaiserschmarrndrama“ liegt der neunte Band vor), gelingt es auch den Filmemachern, der Vorlage immer wieder ein Sahnehäubchen aufzusetzen.


Hauptdarsteller Sebastian Bezzel ist mittlerweile so mit seiner Rolle verschmolzen, dass ein Eberhofer-Krimi ohne den Urbayern völlig denkunmöglich ist. Gleiches gilt für das spielfreudige Ensemble, das vor der Kamera wie eine Gruppe von Spezeln auf Klassenfahrt agiert. Mit Michael Ostrowski und Ulrike Beimpold beweisen gleich zwei „Ösis“, dass die gemeinsame Sprache das Einzige ist, was sie von ihren deutschen Kollegen trennt.