Monsieur Claude und sein großes Fest
Bewertung: ***

Die Konflikte und Klischees sind auch im dritten Teil der Culture-Clash-Komödie aus Frankreich vorprogrammiert: Monsieur Claude (Christian Clavier) und seine Frau Marie (Chantal Lauby) leiden nach wie vor unter der Gatten-Wahl (die sind afroamerikanisch, jüdisch, muslimisch, chinesischstämmig) ihrer Töchter. Die Schwiegersöhne sind ihnen als Nachbarn näher als ihnen lieb ist und zudem steht ihr 40. Hochzeitstag vor der Tür. Die Töchter planen eine große Party - mitsamt den Schwiegereltern aus aller Welt. Nach einem schwächelnden Teil zwei kehrt Philippe de Chauveron mit Teil drei beinahe wieder zu alter Stärke zurück. Auch, weil die Familienchefin mit einer süffisanten Flirterei mit einem verknallten deutschen Kunstsammler (Jochen Hägele) in den Fokus rückt. Lauwarme Gags, aber liebenswert. (JS)


Bibi und Tina - Einfach Anders
Bewertung: ***

Ferien am Martinshof – für Junghexe Bibi Blocksberg (Katharina Hirschberg) und ihre Freundin Tina (Harriet Herbig-Matten) die beste Zeit im Jahr. Gemeinsam mit Tinas Freund Alex (Benjamin Weygand) heißt es am Hof helfen und natürlich Ausritte mit ihren Pferden. Doch ruhig wird es für das Duo nicht. Alex Vater, Graf Falko von Falkenstein (Holger Stockhaus), wurde seines Schlosses verwiesen, da er angeblich kein Graf ist. Die Teenager Disturber (Emilia Nöth), Spooky (Pauletta Pollmann) und Silence (Leander Lesotho) wurden vom Internat „Einfach anders“ auf den Hof zum Entspannen verfrachtet. Und dann ist da noch der Meteoritenschauer, der das Dorf in Aufregung versetzt. Nicht zu vergessen das Alien, das auf der Suche nach seiner Blackbox ist. Und die ist ausgerechnet am Martinshof. Nach der TV-Serie von 2020 gönnt Regisseur Detlev Buck seinen Heldinnen nun auch ein großes Leinwandabenteuer. Für die Jüngeren dürfte dieser etwas picksüße Musicalstreifen unterhaltsam sein, ältere Pferdeliebhaber sollten lieber auf anderen Koppeln suchen. (SG)



Men
Bewertung: ***

Schriftsteller und Drehbuchautor Alex Garland hat sich gleich mit mit seinem Regiedebüt „Ex Machina“ (2014) einen Namen gemacht. Nun kommt nach einem Streaming-Ausflug sein dritter Film ins Kino - und liefert Feuer für aktuelle Debatten. Er trägt den programmatischen Titel „Men“ und Garland lässt auch in der Ausgestaltung der Geschichte und ihrer Figuren keinen Zweifel über die feministische Stoßrichtung seiner Horror-Erzählung. Den generischen Titel teilt Garlands „Men“ sich u.a. mit einem verschollenen Pola-Negri-Stummfilm von 1924. Auch dort soll es um eine junge Frau gehen, die sich der Zudringlichkeiten von Männern erwehren muss. Aber knapp 100 Jahre und mindestens eine MeToo-Bewegung später erzählt Alex Garland die leidige Geschichte um toxische männliche Übergriffigkeit als konzeptuelle Parabel, die ordentlich Angst macht.
Mehr dazu in Marian Wilhelms Kritik zum 'Film der Woche'.