Kluge, unterhaltsame Kinokost für Kinder ist selten: Die Nöstlinger-Verfilmung „Geschichten vom Franz“ mutierten im Vorjahr mit 87.500 Besucherinnen und Besuchern zum Kinohit. Die Fortsetzung nach einem gewitzten Drehbuch von Sarah Wassermair und unter der Regie von Johannes Schmid punktet mit Lausern, zuhörenden Eltern, Wiener Lokalkolorit zwischen Gänsehäufl und U-Bahn sowie modernen Rollenbildern.
Franz Fröstl (Jossi Jantschitsch) könnte sich freuen. Die Sommerferien stehen vor der Tür. Doch: Seine beste Freundin Gabi (Nora Reidinger) und sein bester Freund Eberhard (Leo Wacha) können sich nicht mehr ausstehen. Also schwindelt sich Franz – fast ohne Piepsstimme – durch die Ferien, um niemanden zu verletzten. Mäßig erfolgreich. Um sie wieder zusammenzubringen, muss ein gemeinsamer Feind her. Ein Schmuckdieb erscheint dem Franz eine gute Wahl. So mutiert dieses Sequel zur Detektivgeschichte.
Mit turbulenten Verfolgungsjagden, Christoph Grissemann als grimmigem Kaufhaus-Detektiv. Und vor allem Maria Bill. Als grantelnde, Kinder schimpfende Nachbarin Frau Berger in Teil eins wunderbar eingeführt, gerät sie nun ins Visier der Bande. Ist sie die gemeine Diebin? Haben die Juwelen etwas damit zu tun, die ihr einmal aus der Handtasche fielen? Diese trägt sie bei sich, weil sie für ein Theaterstück probt. Heimlich. Gescheitert an ihrem Traum, Bühnenstar zu werden, kämpft sie im Alter, hoch komisch, als Selbstgespräche führende Diva mit Lampenfieber.
Ursula Strauss und Simon Schwarz sind wieder als liebevolle Eltern dabei. Eine Ode an die Freundschaft und ein Aufruf dazu, sich immer treu zu bleiben. Dazu Wandas Hymne „Kleiner Franz“. Fortsetzung: erwünscht.