TRANSFORMERS - AUFSTIEG DER BESTIEN

Bewertung: ***

In dem nie enden wollenden Franchise von Aliens, die sich auf der Erde verstecken und dabei in Autos verwandeln, geht es mit „Aufstieg der Bestien“ in die nächste Runde. Angesiedelt im Jahr 1994, ist der Film kein Sequel zu der Hauptreihe, sondern zu dem universell gelobten Prequel „Bumblebee“ von 2018. An den ruhigen Tönen des Vorgängers zupft diese Ausgabe zwar nicht mehr, doch „Creed II“-Regisseur Steven Caple Jr. bietet die erste People-of-Colour-fokussierte Weltrettungsgeschichte. Der Latino und Ex-Soldat Noah (Anthony Ramos) und die schwarze Historikerin Elena (Dominique Fishback) müssen den Autobots helfen, einen magischen Schlüssel vor dem bösen Unicron zu beschützen, damit dieser nicht die Erde damit zerstören kann. Die übliche Pixelschlacht und dünne Handlung mal außer Acht lassend, macht das aber beizeiten durchaus Spaß. (sg)

MAVKA - HÜTERIN DES WALDES

Bewertung: ***

Basierend auf ukrainischen und slawischen Legenden von Waldgeistern, ist der computer-animierte Kinderfilm eine Lehre über interkulturelles Verständnis und Güte. Der junge naive Waldgeist Mavka wird dazu auserkoren, den Wald vor den Menschen zu schützen, die ihn einst auf der Suche nach der Quelle des Lebens, einem alten magischen Baum, fast zerstört hätten. Doch dann tritt der Dorfbewohner und Musiker Lukas in ihr Leben, der ebenfalls nach der Quelle sucht, um seinen Onkel zu retten. Plötzlich sind die Fronten nicht mehr so klar. Der Film geizt zwar nicht mit kitschig-süßen Tierchen und flachen Dialogen, bezaubert aber mit seiner Animation und der ernsten Botschaft. (sg)

NOSTALGIA

Bewertung: ***

Felice Lasco hat ein glückliches Leben, fern von Italien in Kairo. Nach 40 Jahren weiß er nicht so richtig, was ihn in Neapel erwartet. Seine hochbetagte Mutter freut sich, ihn noch einmal zu sehen. Doch Felice streift rastlos durch sein Viertel Rione Sanità. Er fährt mit dem Mofa durch die Stadt, badet im Meer – zusammen mit einem Kindheitsfreund. Warum er einst Neapel verließ, zeigt sich erst spät im zweistündigen Film von Mario Martone. Felice freundet sich mit dem engagierten Padre Luigi an und macht Bekanntschaft mit der lokalen Mafia. Neapel entfacht mehr als die titelgebende Nostalgie in ihm. Am Telefon mit seiner ägyptischen Frau wirkt er erfrischt. Er will sie zu sich holen und ein Haus kaufen. Doch hinter der Wiedersehensfreude ist die Gewalt der Camorra überall präsent wie eh und je.

Regisseur Mario Martone widmet sich nach „Il sindaco del Rione Sanità“ und „Qui rido io“ in „Nostalgia“ erneut seiner Heimatstadt. Wie sein Protagonist – großartig gespielt von Pierfrancesco Favino – mäandert der auf dem Roman von Ermanno Rea basierende Film zwischen wehmütig-zärtlichem Drama und düsterem, leichtem Mafia-Thriller. Die Bilder und Szenen sind teils warm und lebendig, fangen aber auch Felices bedrohliche Fremdheit nach der langen Abwesenheit ein. Das passt zur Geschichte, auch wenn der Spannungsbogen nicht komplett aufgeht.

Dennoch fängt Martone sowohl das Leben auf der Straße als auch die Stimmung des Filmtitels in wunderbaren Momenten ein, entsprechend einem Pasolini-Zitat, das er dem Film voranstellt. Am Ende macht er uns wieder einmal klar, dass die Nostalgie ein überaus trügerisches Gefühl ist, das mehr mit unserer gegenwärtigen Sehnsucht als mit der tatsächlichen Vergangenheit zu tun hat. (maw)

SCHULEN DIESER WELT

Bewertung: ***

Zweifellos ist Bildung eines der kostbarsten gesellschaftlichen Güter. Freien Zugang zu ihr genießen aber nur wenige. Mit dem Dokumentarfilm „Schulen dieser Welt“ richtet Emilie Thérond ihren empathischen Blick auf drei couragierte Lehrerinnen, die Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Regionen in Burkina Faso, Bangladesh, Sibirien Wissen näherbringen. Mit überpräsentem Voiceover, glücklicherweise aber viel Fingerspitzengefühl, skizziert die Doku den Kampf um höhere Bildung als unerbittliches Ringen um mehr Freiheit. (pog)