Sequels, Prequels, Spin-offs, Remakes, Reboots: Was einmal an den Kassen reüssiert, wird pathologisch fortgesetzt, anders erzählt, neu interpretiert. Blockbuster von vorgestern wie „Manta Manta“ werden ausgegraben, aufgewärmt, mit Nostalgie verschlimmbessert. Hauptsache ausgepresst.
Allein 45 große Sequels dieses Kinojahres stehen schon fest. Das heißt: Fast jede Woche bekommt das Publikum eine Geschichte weitererzählt, eine Vorstory präsentiert, Heldinnen und Helden in Spin-offs vorgesetzt; nicht in TV- oder Streaming-Serien, sondern im Kino. Das Prinzip von Serialisierung und Wiederholung ist nicht umzubringen; auch in Jahrescharts nicht. Sowohl „Fast & Furios“ als auch „Saw“ stehen mittlerweile bei Teil 10, „Scream“ lehrt 2023 zum sechsten Mal das Fürchten, „John Wick“ geht in Runde vier, Franz Eberhofer muss den neunten Fall lösen, Asterix und Obelix bekommen ihren fünften Film, „Mission Impossible 7“ kommt, ebenso „Guardians of the Galaxy Vol. 3“ und „Star Trek 4“. Und das Rocky-Franchise bitte steigt in „Creed III“ zum neunten Mal in den Ring. Qualität? Tendenz fallend.
Also: Jedes Studio und jede Produktion, die in der monotonen Einfallslosigkeit Mut für originelle Ideen hat, gehört belohnt. Zum Beispiel mit einem Kinobesuch.