Das Kinojahr startete fabelhaft: Martin McDonaghs sinister funkelnde Tragödie „The Banshees of Inisherin“ über eine aufgekündigte Männerfreundschaft ist großes, abgründiges Schauspielkino mit Colin Farrell, Brendan Gleeson und Kerry Condon. Die Prognosen für 2023 sind feurig, abenteuerlustig, grell und feministisch. Filmemacherin Greta Gerwig („Little Women“) hat einen der vielversprechendsten frischen Stoffe inszeniert: eine „Barbie“-Interpretation mit Margot Robbie in der Titelrolle. Ein erster Teaser verrät: Die exzentrische Protagonistin, obsessiv vergöttert von Ken (Ryan Gosling), wird aus Barbieland verstoßen, weil sie zu unperfekt ist. Bleibt nur der Ausbruch in die reale Welt.
Starke Frauenfiguren entern 2023 die Leinwände: Im Mai hat Halle Bailey als erste Schwarze ihren Kinoauftritt in der realen Neuverfilmung „Arielle“, die Besetzung sorgte im Vorfeld einerseits für Shitstorms und andererseits für große Freude in der schwarzen Community.
Ab 9. Februar kehrt Regie-Ikone Sarah Polley mit ihrer Ode an die Gleichberechtigung in „Women Talking“ und der Starriege Claire Foy, Rooney Mara, Frances McDormand und Jessie Buckley in die Kinos zurück. Cate Blanchett brilliert im Februar in „Tár“ als (fiktive) erste Chefdirigentin eines großen deutschen Orchesters, die mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert ist.
Eindeutige Liebeserklärungen ans Kino und die Filmproduktion sind unter anderem die Leinwandorgie „Babylon“ von Damien Chazelle („La La Land“) über die Goldene Ära Hollywoods in den 1920er-Jahren mit Sex, Drugs und jeder Menge Stars wie Margot Robbie, Brad Pitt, Diego Calva, Tobey Maguire und vielen mehr. Die opulente Drei-Stunden-Party startet am 19. Jänner im Kino, am 9. März folgt mit Steven Spielbergs autobiografischem Coming-of-Age-Film „Die Fabelmans“ ein Stück magische Kinogeschichte in den 1950ern, mit Gabriel LaBelle und Michelle Williams.
Christopher Nolans aufwendiger Thriller „Oppenheimer“ soll Fans im Juli umhauen: Erzählt wird vom Physiker Robert Oppenheimer (Cillian Murphy) und der Entwicklung der Atombombe im Zweiten Weltkrieg. Starbesetztes Kino mit Emily Blunt, Robert Downey Jr., Florence Pugh, Matt Damon u. a.
Ende März wartet der nächste Sisi-Film: Frauke Finsterwalder erzählt in „Sisi und ich“ von der Monarchin (Susanne Wolff) und ihrer Hofdame (Sandra Hüller) in einer griechischen Kommune. Chris Raibers Wiener U-Bahn-Romanze „Sterne der Stadt“ kommt ebenso im März mit den Stars Verena Altenberger und Thomas Prenn ins Kino. Die Regie-Pionierin Margarethe von Trotta bringt mit „Ingeborg Bachmannn – Die Reise in die Wüste“ einen Film über die schwierige Beziehung zwischen Bachmann und Max Frisch am Nationalfeiertag ins Kino. In den Hauptrollen: Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld.
Der Trend zum Sequel hält an
Fortsetzungen stehen 2023 hoch im Kurs: „Dune“ von Denis Villeneuve bekommt einen zweiten Teil mit Timothée Chalamet und Zendaya, ebenso wie der DC-Superheld „Shazam!“. Ein Sequel reiht sich an das nächste: Die Actionreihe „Fast & Furios“ bekommt einen zehnten Teil, Tom Cruise in „Mission: Impossible“ einen siebenten Film, „Indiana Jones“ einen fünften, der Eberhoferkrimi „Rehragout-Rendezvous“ ist der neunte Fall. Ein laut aufheulendes Wiedersehen wartet zudem mit „Manta, Manta 2“ mit Til Schweiger und Tina Ruland.