Nehmen wir einmal an, es würde eine WhatsApp-Gruppe der größten Hollywoodstars geben. Was glauben Sie, wer wäre wohl nicht dabei? Tom Cruise, keine Frage. Das mag vielleicht daran liegen, dass der 59-Jährige einen ausgeprägten Hang zum Gewinnen hat. Was ihn natürlich nicht automatisch zum Gewinnertypen macht, aber er spielt sie gerne oder mittlerweile sogar fast ausschließlich. Kein Wunder also, dass der Mime die Fortsetzung des Kultstreifens "Top Gun" mit großer Zielstrebigkeit vorangetrieben hat. Mit Erfolg, sogar in Cannes durfte das Fliegerspektakel, das natürlich ganz auf Cruise zugeschnitten ist, reüssieren. Bei uns läuft der Streifen übrigens am Dienstag an.
"Sie fürchten weder Tod noch Teufel", war der Titel des Originals und das ist bei Cruise, der in ärmlichen Verhältnissen in Syracuse (New York) aufgewachsen ist, gleich doppeltes Programm. Einerseits macht er jeden nur erdenklichen Stunt am Set höchstselbst, andererseits ist der Mime die wohl prominenteste Lichtgestalt der Scientology-Sekte. Aus diesem Blickwinkel gesehen, spielt Cruise also in seinem ganz eigenen Universum und das heißt nicht unbedingt Marvel. Wobei sich die Karriere des Schauspielers in den letzten Jahren wieder konsolidiert hat, nachdem 2005 sein gekünstelt gehüpfter Liebesbeweis für Katie Holmes auf der Couch von Oprah Winfrey die Fremdschämmaschinen angeworfen hatte.
Wie überhaupt das Kapitel "Liebesglück" bei ihm eher kurz gehalten ist: Mimi Rogers, Nicole Kidman, Katie Holmes, mit der er Tochter Suri hat, Penélope Cruz – auch die Singlerolle spielt Cruise perfekt. Wobei man über allem nicht vergessen sollte, dass er vor seinem Hang zur Gewinnmaximierung mit "Mission Impossible" eine Vielfalt der Rollen zelebrierte, etwa mit "Rain Man" (1988), "Geboren am 4. Juli" (1989) oder "Eyes Wide Shut" (1999). Vielleicht stimmt aber auch eine ganz andere These und Thomas Cruise Mapother IV, wie er offiziell heißt, ist einfach nicht von dieser Welt. Gut möglich.