Als sudernder Saufbold in Ulrich Seidls bissigem Speckgürtelfilm „Hundstage“ hat er sich beim Publikum eingebrannt. „Jede Frau, was i ghabt hab, hat ma nur wehtan“, jammert seine Figur darin. Diese Stimme, deren Spektrum von Schweineschmalz bis Schleifpapier reicht, vergisst man nicht. Sie gehört zu Georg Friedrich. In Sebastian Meises Drama „Große Freiheit“ (Filmstart 19. November) verkörpert der 55-jährige Charakterdarsteller mit dem schmalen Mund, dem Schnauzer und den stechend blauen Augen Viktor, der wegen Mordes, zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und im Häfn auf Hans (Franz Rogowski) trifft, der einvernehmlichen Sex mit Männern hatte, was 1968 verboten war. Zwischen zwei Drehs hat uns Friedrich ein paar Fragen beantwortet.
Diese Rolle in „Große Freiheit“ wurde von Sebastian Meise und Thomas Reider im Drehbuch schon für Sie geschrieben. Warum haben Sie zugesagt?
GEORG FRIEDRICH: Weil ich gefragt wurde. Es hat gut in meinen Zeitplan gepasst und ich hatte Lust dazu. Sebastian Meise, der Regisseur, ist mir sympathisch und wegen dem Franz (Rogowski).
Auf der Leinwand entspannt sich eine ungemeine Chemie zwischen Ihnen. Es ist, als würden Sie in jeder Szene über sich hinauswachsen. Wie haben Sie Ihre erste Zusammenarbeit erlebt?
GEORG FRIEDRICH: Immer gut. Ich verstehe mich mit ihm und schätze den Menschen.