Wenn man so aussieht wie der junge Alec Baldwin, scheint eine Hollywood-Karriere geradezu unvermeidlich. Wie viel Arbeit und Talent dahintersteckt, sieht man auf den zweiten Blick. Der älteste von vier Schauspieler-Brüdern hatte in den 80-ern erste Fernsehrollen, seine Filmkarriere startete mit „Jagd auf Roter Oktober“ und „Miami Blues“. Spätestens in „Glengarry Glen Ross“ 1992 wurde erkennbar, was für ein außerordentlicher Schauspieler Baldwin ist. Zu dieser Zeit feierte er bereits Erfolge am Broadway (in „Endstation Sehnsucht“), das Theater blieb eine der großen Leidenschaften des Künstlers aus New York.
Nach Rollen in Actionfilmen, Thrillern und Dramen trat die komödiantische Begabung Baldwins immer stärker in den Vordergrund. Sieben Jahre lang verkörperte er – furios – den halb größenwahnsinnigen, unbarmherzig direkten Spitzenmanager Jack Donaghy in der aberwitzigen Sitcom „30 Rock“. Später wurden seine bitterbösen Parodien von Donald Trump zum fixen Element der Comedy-Show „Saturday Night Live“. Die Ablehnung gegen Trump kam bei einem Parade-Demokraten wie Baldwin nicht überraschend. Er unterstützte Barack Obama, außerdem ist er Tierrechtsaktivist, der PETA fördert, vegan lebt und karitative und kulturelle Institutionen (wie die New Yorker Philharmoniker) mit Millionenbeträgen unterstützt.
Sein Privatleben ist schillernd. Von 1993 bis 2000 war er mit Kim Basinger verheiratet, 2012 heiratete er die 16 Jahre jüngere Yogalehrerin Hilaria Thomas, mit der Baldwin sechs Kinder hat. Sein Leben ist zu dem – auch nicht untypisch Hollywood – von Alkoholmissbrauch überschattet. Es gab die üblichen, unschönen Scharmützel mit Paparazzi und Flugpersonal, dazu eine Fehde mit der ältesten Tochter Ireland (noch aus der Ehe mit Basinger).
Baldwin hat mit 63 fast schon Legendenstatus, gilt als einer der begnadeten Darsteller Hollywoods. Ein tödlicher Unfall macht ihn nun zu einer tragischen Figur.