Für österreichische FilmemacherInnen ist Saarbrücken ein gutes Pflaster:Johanna Moder,Arash T. Riahi oder Sudabeh Mortezai wurden unter anderem zuletzt beim Max-Ophüls-Preis ausgezeichnet. Heuer weicht das Nachwuchsfestival coronabedingt ins Netz aus. Das Publikum kann sich vom 17. bis 24. Jänner überzeugen, wie aufregend, hochwertig und innovativ der junge deutschsprachige Film ist.
Entdeckungen gibt es zuhauf: Da wäre zum Beispiel Mo Harawes neuer, bereits in Uppsala ausgezeichneter und in Locarno und Kairo gezeigter Kurzfilm „Life on the Horn“: Der gebürtige Somalier, der seit 2009 in Österreich, davon lange in Graz und nun in Wien lebende Drehbuchautor und Regisseur erzählt in betörendem Schwarz-Weiß von der alltäglichen Katastrophe an der somalischen Küste. Für den 29-Jährigen, der Visuelle Kunst in Kassel studiert, sei der Dreh in Afrika „das erste Mal“ gewesen, dass er nach seiner Flucht nach Somalia zurückgekehrt sei. In tableauartigen Bildern skizziert er die alltägliche Katastrophe eines Lebens nach dem Tsunami und mit Waffenschieberei und Giftmüllablagerung.
Auch die 32-jährige Grazerin Lisa Hasenhütl, die an der Filmakademie Wien studiert, zeigt ihren neuen mittellangen Film „Magda fährt Motorrad“ über eine junge Frau, deren Hobby gemeinsam mit dem Ex-Freund flöten gegangen ist und die sich das Motorradfahren zurückerobert, bei der Online-Ausgabe.
98 Filme rittern in vier Kategorien um Preise in der Höhe von 118.500 Euro. Im Spielfilm-Wettbewerb zu sehen: Arman T. Riahis ("Schwarzkopf", "Die Migrantigen") Film "Fuchs im Bau" mit Maria Hofstätter, Andreas Lust, Sibel Kikelli oder Aleksandar Petrovic. Darin erzählt der Filmemacher und Produzent die Story von einem Lehrer, der eine Stelle in einem Gefängnis antritt. Auch der neue Low-Budget-Film von Sebastian Brauneis, "3Freunde2Feinde", mit u.a. Lukas Watzl, Marlene Hauser oder Laura Hermann ist im Rennen um einen der Preise.
In der Sparte Dokumentarfilm zu sehen: die neue Arbeit von Daniel Hoesl und Julia Niemann über das Schweizer Bergdorf "Davos" als prägnantes Sinnbild für die Gegensätze im postmodernen Kapitalismus sowie die Koproduktionen "Nichts Neues" über das Seenotrettungsschiff „Lifeline“ von Lennart Hüper und die Bodybuilderinnen-Doku "I Am The Tigress" von Philipp Fussenegger und Dino Osmanovic. In der Kategorie mittellanger Film sind folgende Filmschaffende aus Österreich vertreten: Simon Denda mit "Adisa" sowie in der Kategorie Kurzfilme auch noch Raphaela Schmid mit "Fische" und Joshua Jádi mit "Das Gegenteil von Ewigkeit".
Tickets & Details: ffmop.de