Das für den März in Graz geplante Festival des österreichischen Films ist bekanntlich dem Coronavirus zum Opfer gefallen. Und doch wollten die Diagonale-Verantwortlichen Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger auch heuer ihre Preise, die höchstdotierten in der heimischen Filmbranche, vergeben: „Wir hoffen, auf diesem Weg ein Stück zur Sichtbarkeit und Anerkennung des österreichischen Films beitragen zu können!“

Die beiden Großen Preise gingen an Sabine Derflinger für ihr Porträt der legendären Frauenministerin Johanna Dohnal (bester Dokumentarfilm) und Sandra Wollner für „The Trouble With Being Born“ (bester Spielfilm“).Während „Die Dohnal“ den Kampf für Chancengleichheit und weibliche Selbstbestimmung in den Mittelpunkt stellt und dadurch den Feminismus „auch für jüngere Generationen begreifbar“ mache, überzeugte die 36-jährige Steirerin Wollner die Diagonale-Jury mit ihrer Science-Fiction-Dystopie über einen Androiden namens Elli, der von einem Mann nach dessen Erinnerungen erschaffen wurde. Der Film war schon bei der diesjährigen Berlinale mit einem Spezialpreis bedacht worden. Ein wunderbar konstruierter Film, der die Sehnsüchte, Obsessionen und geheimen Wünsche von scheinbar ganz normalen Menschen offenlegt. Von der Diagonale gibt es dafür noch Preise für den Schnitt, den Sound sowie für Darsteller Dominik Warta.


Die Großen Preise sind mit jeweils 21.000 Euro dotiert und werden von rund einem Dutzend weiterer Auszeichnungen begleitet (siehe die vollständige Liste unten).

Für das Führungsduo Schernhuber und Höglinger illustrieren die preisgekrönten Filme „den Facettenreichtum, die inhaltliche wie formale Bandbreite sowie das Potenzial des österreichischen Films“. Zugleich wachse mit ihnen „die Vorfreude auf gemeinsame Kino- und Festivalmomente in den nächsten Monaten“.

Die Diagonalepreise im Überblick

Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark (je € 21.000)

Bester Spielfilm: Sandra Wollner für "The Trouble With Being Born"

Bester Dokumentarfilm: Sabine Derflinger für "DIE DOHNAL Frauenministerin / Feministin / Visionärin"

Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz (€ 8.500)

Bester innovativer Film, Experimental- oder Animationsfilm:  Constanze Ruhm für "GLI APPUNTI DI ANNA AZZORI – Uno specchio che viaggia nel tempo"

Diagonale-Preis Kurzspielfilm (€ 5.500)

Bester Kurzspielfilm: Raphaela Schmid für "Fische"

Diagonale-Preis Kurzdokumentarfilm der Diözese Graz-Seckau (€ 4.000)

Bester Kurzdokumentarfilm: Total Refusal (Robin Klengel, Leonhard Müllner, Michael Stumpf) für "How to Disappear"

Diagonale-Preis der Jugendjury des Landes Steiermark (€ 5.500)

Bester Nachwuchsfilm:  Özgür Anil für "Das Urteil im Fall K."

Diagonale-Preis Schnitt des Verbandes Filmschnitt aea (je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)

Beste künstlerische Montage Spielfilm: Hannes Bruun für "The Trouble With Being Born"

Beste künstlerische Montage Dokumentarfilm: Friederike Berat für "WE DID WHAT HAD TO BE DONE"

Diagonale-Preis Bildgestaltung des Verbandes österreichischer Kameraleute AAC (je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)

Beste Bildgestaltung Spielfilm: Thimios Bakatakis für "The Lodge"

Beste Bildgestaltung Dokumentarfilm: Yunus Roy Imer für "SPACE DOGS"

Diagonale-Preis Sounddesign des Verbandes österreichischer Filmtonschaffender Filmton Austria (je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)

Bestes Sounddesign Spielfilm: Peter Kutin für "The Trouble With Being Born"

Bestes Sounddesign Dokumentarfilm: Florian Kofler für "Sicherheit123"

Diagonale-Preis Szenenbild und Kostümbild des Verbandes österreichischer Filmausstatter/innen VÖF (je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)

Bestes Szenenbild:  Katharina Wöppermann für "Little Joe"

Bestes Kostümbild: Monika Buttinger für "EIN BISSCHEN BLEIBEN WIR NOCH"

Diagonale-Schauspielpreise in Kooperation mit der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden (je € 3.000, gestiftet von der VdFS – Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden)

für einen bemerkenswerten Auftritt einer österreichischen Schauspielerin sowie eines österreichischen Schauspielers in einem Wettbewerbsfilm der Diagonale’20: Julia Franz Richter für "Der Taucher" und Dominik Warta für "The Trouble With Being Born"