Was im Familienkosmos beginnt, kann vielseitig enden – als Drama oder Komödie, als Horrorfilm oder Persiflage, als Thriller oder Tragikomödie. Weil uns unsere Liebsten zu Ostern analog abgehen, fünf ausgewählte verschrobene, verklemmte oder herzliche Leinwand-Sippen. Eines haben sie mit den realen Familien gemein: Sie lassen uns nicht kalt.

The Farewell


Stell dir vor, es gibt eine Hochzeit, aber geheiratet wird nur, damit sich alle von der todkranken Großmutter verabschieden können. Das ist der Ausgangspunkt von Lulu Wangs warmherzigem Familiendrama „The Farewell“. Nai Nai hat nur noch wenige Monate zu leben, weiß aber nichts davon. Die in den USA und Japan verstreuten Familienmitglieder wollen es ihr nicht sagen und fingieren stattdessen eine Hochzeitsfeier eines Enkels, damit sich alle noch einmal von ihr Abschied nehmen können. Im Zentrum des IndieErfolgs aus dem Vorjahr steht die wenig erfolgreiche Autorin Billi (Rapperin Awkwafina), die abseits der chinesischen Traditionen ein selbstbestimmtes Leben in New York führt. Liebenswerter Culture-Clash.
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The Kids Are All Right


Die sonnige Familienkomödie zeichnete 2010 ein modernes Familienbild: Jules (Julianne Moore) und Nic (Annette Benning) leben als verheiratetes lesbisches Paar in Kalifornien. Ihre Kinder haben mit Paul (Mark Ruffalo) den gleichen Samenspender zum Vater. Irgendwann wollen sie ihn kennenlernen. Zusammenführung mit gewitzten Dialogen, stark gespielt.
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The Royal Tenenbaums


Fast 20 Jahre hat Wes Andersons kauziges Familienmärchen schon auf dem Buckel, Wiedersehen macht aber Freude. Kleidung, Villa und Zusammenhalt – im Hause Tenenbaum hat all das schon einmal bessere Zeiten erlebt. Sohn Chas (Ben Stiller) ist ein Finanzgenie, Sohn Richie (Luke Wilson) ein Tennisstar und Tochter Margot (Gwenyth Paltrow) eine gefeierte Autorin . Aber diverse Krisen haben dazu geführt, dass sie sich vom Leben zurück gezogen haben. Hätte nicht der Patriarch Royal Tenenbaum (Gene Hackman) seine Familie einst verlassen. Nun kehrt er wieder, um sich unter dem Vorwand einer schweren Erkrankung mit der Familie auszusöhnen. Großes, subtil skurriles Kino mit vielen Überraschungen.
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Die Vaterlosen


Die Kinder einer Kommune treffen sich am Grab des Familienpatriarchen – sensibles, preisgekröntes Debüt von Marie Kreutzer. Sie inszeniert ein feines Kammerspiel mit vielen Publikumslieblingen u. a. mit Johannes Krisch, Marion Mitterhammer, Andreas Kiendl, Andrea Wenzl, Pia Hierzegger.
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Heimat ist ein Raum aus Zeit


Auf das Schwarz-Weiß-Epos von Thomas Heise muss man sich einlassen. Dann taucht man in einen Kosmos voller Väter, Mütter, Affären, Lieben und Unglück ein, der sich über mehr als 100 Jahre erstreckt. In das, was von Familie bleibt.
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