Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Eine Erfahrung, die der „Franzl“ (Sebastian Bezzel) in der aktuellen Verfilmung der Rita-Falk-Bestsellerreihe macht. Gerade als On-Off-Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) wieder auf Distanz geht, soll sich der Dorfpolizist um Sohn Paul kümmern. Für den Phlegmatiker eine Herausforderung. Überforderung stellt sich bei ihm ein, als er aufgrund seiner Cholesterin-Werte eine Zwangsdiät verordnet bekommt: Gemüse statt den geliebten Leberkässemmeln!

Für Eberhofer ein kulinarisches Worst-Case-Szenario, das seine Ermittlungen rund um eine Brandleiche erschwert. Hat der örtliche Fußballstar Buengo (Castro Dokyi Affum) die junge Frau aus Leidenschaft getötet? Oder hängt der Mord mit dem umstrittenen Hotelbau zusammen, der Niederkaltenkirchen einen Boom bescheren soll?

Nach „Dampfnudelblues“, „Winterkartoffelknödel“, „Schweinskopf al dente“, „Grießnockerlaffäre“ und „Sauerkrautkoma“ serviert Regisseur Ed Herzog bereits die sechste Verfilmung der Buchreihe. Trotz Neuerungen bleiben die Zutaten des Erfolgsformats gleich: sympathische Figuren, humorvolle Dialoge, bajuwarisches Lokalkolorit – und natürlich ein Mord.

Dieser spielt in „Leberkäsjunkie“ aber nur eine Nebenrolle. Im Fokus stehen die emotionalen Probleme des Eberhofer-Clans, die die Midlife-Crisis des kauzigen Kommissars nicht gerade einfacher machen. Die besten Szenen des Provinzkrimis basieren auf der dramaturgischen Kombination tragischer und komischer Erzählmomente. Spätestens wenn am Küchentisch in pseudo-therapeutischen Gesprächen trefflich über „Franzls“ Beziehungsunfähigkeit gestritten wird, bleibt einem vor Lachen die Leberkässemmel im Hals stecken