Vor 100 Jahren, am 28. Juni 1919, unterzeichnete Deutschland den Versailler Friedensvertrag. Damit wurde das Ende des Ersten Weltkriegs besiegelt, in dem mehr als neun Millionen Soldaten gestorben waren. Zum Jahrestag ist nun mit "They Shall Not Grow Old" eine besondere Dokumentation des oscarprämierten Regisseurs Peter Jackson in die Kinos gekommen.
Der neuseeländische Filmemacher, der vor allem durch seine legendären "Herr der Ringe"-Adaptionen bekannt ist, hat dazu historisches Filmmaterial aus den Archiven des britischen Imperial War Museum mit moderner Technik restauriert und koloriert. Das Ziel: Die Geschehnisse und Gräuel des Ersten Weltkrieges auch für heutige Zuschauer zugänglicher und eindringlicher werden zu lassen. Das ist gelungen: Der Film ist furchtbar echt.
"They Shall Not Grow Old" will dabei kein Abbild der Welt im Krieg sein, sondern erzählt vielmehr aus Sicht der britischen Soldaten. Dafür durchstöberte Peter Jackson Hunderte Stunden an Interviewmaterial, das er aus den Archiven des Museums und der BBC bekam.
So werden die Bilder flankiert von Kommentaren von Veteranen des Ersten Weltkrieges. Es geht um die Kameradschaft und den Zusammenhalt in den Schützengräben und an der Front; und immer wieder auch darum, dass viele der Männer eigentlich viel zu jung waren, um als Soldaten zu kämpfen, sich aber trotzdem freiwillig registrierten. Regisseur Jackson bearbeitete das historische Material außerdem mit Hilfe von 3D-Technologie. In ausgewählten Kinos ist das Werk daher auch in 3D zu sehen.
Sein Großvater habe im Ersten Weltkrieg gekämpft, erzählt Jackson im Presseheft zum Film, daher habe ihn das Thema sein Leben lang interessiert. "Ich hatte nie wirklich das Bedürfnis, einen Hollywood-Film über den Krieg zu machen." Dann aber habe ihn das Imperial War Museum gefragt, ob er deren Originalaufnahmen nutzen wolle. Er habe erste Tests gemacht und gemerkt: "Das ist der Film über den Ersten Weltkrieg, den ich all die Jahre hatte machen wollen."