Die warmherzige spanische Komödie "Campeones" (Wir sind Champions) ist am Samstag bei der Goya-Gala zum besten Film gekürt worden. Starregisseur Pedro Almodovar überreichte die Auszeichnung in der Nacht zum Sonntag in Sevilla. Alfonso Cuarons Drama "Roma" wurde als bester iberoamerikanischer Film gewürdigt - und parallel auch in den USA bei den Preisen der Directors Guild of America geehrt.
In Sevialla indes erhielt "Campeones von Javier Fesser auch die Preise für den besten männlichen Nachwuchsdarsteller (Jesus Vidal) und für den besten Originalsong. "Campeones" handelt von einem Basketballtrainer, der sich wegen privater und beruflicher Probleme dem Alkohol zuwendet und einen Autounfall verursacht. Er wird zu Sozialstunden verurteilt und muss ein Team aus Spielern mit Behinderungen trainieren.
Neben "Campeones" war der spanische Thriller "El Reino" (Das Königreich) der große Gewinner. Das Werk des jungen Regisseurs Rodrigo Sorogoyen erhielt sieben Auszeichnungen, unter anderem für die beste Regie, den besten Hauptdarsteller (Antonio de la Torre), das beste Originaldrehbuch und die beste Originalmusik. Mit seinem Kurzfilm "Madre" (Mutter) geht Sorogoyen auch ins diesjährige Oscar-Rennen.
Als beste Hauptdarstellerin wurde in Sevilla Susi Sanchez für ihre Rolle in dem Drama "La Enfermedad del Domingo" (Die Krankheit des Sonntags) gekürt. Den Preis als bester europäischer Film erhielt "Cold War". Das Liebesdrama von Regisseur Pawel Pawlikowski war beim Europäischen Filmpreis mit fünf Auszeichnungen der große Sieger gewesen.
Und schließlich wurde Alfonso Cuarons mexikanisches Filmdrama "Roma", das für zehn Oscars nominiert ist, als erste Netflix-Eigenproduktion mit einem Goya gekürt und gewann die Kategorie Bester iberoamerikanischer Film. Bei der ebenfalls Samstagabend stattfindenden Hollywoodgala der Directors Guild of America (DGA) indes wurde Cuaron von seinen Kollegen zum besten Regisseur gekürt - und untermauerte damit seinen Co-Favoritenstatus für die Oscars. Die DGA-Preise gelten traditionell als einer der Vorboten auf die am 24. Februar folgende Oscar-Verleihung. Bis auf sieben haben alle DGA-Gewinner seit 1948 später auch bei den Oscars die Regietrophäe für sich reklamieren können. In der Sparte Regiedebüt setzte sich weiters Bo Burnham mit seinem Jugenddrama "Eighth Grade" unter anderem gegen Bradley Cooper mit seinem Lady-Gaga-Film "A Star is Born" durch.
So bleibt das Oscar-Rennen also weiter spannend, sind sich die klassischen Hollywood-Auguren heuer doch scheinbar nicht wirklich einig. So kürte die Schauspielervereinigung Screen Actors Guild vergangenen Monat das Queen-Biopic "Bohemian Rhapsody" zum besten Film, während die Producers Guild im Jänner für den Rassismus-Roadtrip "Green Book" votierte.