Nein, über Politik wollte Arnold Schwarzenegger am Montag nicht reden. Und erst Recht nicht über den Erfolg der rechtsextremen Partei Alternative für Deutschland (AfD) bei den deutschen Bundestagswahlen am Wochenende oder US-Präsident Donald Trump.
Als Produzent und Sprecher von Jean-Michel Cousteaus Unterwasser-Dokumentarfilm "Wonders of the Sea" sei er nur auf dem Internationalen Filmfestival im nordspanischen San Sebastian, um über etwas viel Wichtigeres als Politik zu sprechen - über Umwelt- und Klimaschutz!
"Jährlich sterben mehr als sieben Millionen Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung, weil wir nicht von den fossilen Brennstoffen wegkommen. Die Klimaveränderung ist die größte Gefahr für die Zukunft, gefährlicher noch als alle Kriege und Terroranschläge", hob Schwarzenegger hervor.
"Umweltschutz ist keine Frage"
Dann übte der "Terminator" indirekt aber doch noch Kritik an US-Präsidenten Donald Trump, der den Treibhauseffekt und den Klimawandel verneint und aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausstieg. "Jeder Mensch will reine Luft atmen und sauberes Wasser trinken. Umweltschutz ist keine Frage, die man als Demokrat oder Republikaner auf unterschiedliche Weisen beantworten kann".
"Wir haben in Kalifornien gezeigt, dass Klimaschutzpolitik kein wirtschaftlicher Suizid ist. Diesem Beispiel sollte auch die US-Regierung nachgehen", legte Schwarzenegger Trump indirekt nahe. "Als erster US-Bundesstaat haben wir unsere Küste und die davorliegenden Gewässer geschützt und wuchsen trotzdem über dem Landesdurchschnitt", so Schwarzenegger, der von 2003 bis 2011 dem größten Bundesstaat der USA vorstand und wegen seiner Umweltschutzprojekte als "Amerikas grüner Gouverneur" bekannt wurde.
Schon als Hollywood-Actionstar mit Filmen wie "Conan, der Barbar" oder als "Terminator" nutzte der ehemalige Bodybuilder seinen Einfluss, Politiker zu mehr Engagement im Klima- und Umweltschutz zu drängen. "Als ich dann selber politische Macht bekam, handelte ich auch", so Schwarzenegger.
Sensibilität für die Umwelt
So habe er auch keine Sekunde gezweifelt, als Jean-Michel Cousteau, Sohn des berühmten, gleichnamigen Unterwasser-Forschers, ihn fragte, ob er bei dem Dokumentarfilm mitmachen wolle. "Der Film ist ein visuelles Fest, welches allein durchs Aufzeigen der Schönheit die lebenswichtige und schützenswerte Bedeutung der Meere aufzeigt", so der "Terminator"-Darsteller aus der Steiermark.
Seine Sensibilität für das Thema habe er dabei schon aus seiner Heimat mitgebracht. "Ich bin in Österreich aufgewachsen, einem Land, welches sich stets um den Schutz der Umwelt kümmerte", so Schwarzenegger auf dem Filmfestival in San Sebastian, wo am Montag auch der Historienfilm "Licht" von der österreichischen Regisseurin Barbara Albert im offiziellen Wettbewerb seine Europapremiere feiert.