Es passiert nicht alle Tage, dass bei einer Filmproduktion gleich fünf Oscar-Preisträger gemeinsam am Werk sind. Vor der Kamera agieren in zentralen Rollen Christoph Waltz als schwerreicher Gewürzhändler Cornelis Sandvoort, Alicia Vikander (Oscar für „The Danish Girl“) spielt seine wesentlich jüngere Ehefrau Sophia sowie Judi Dench (Oscar als Elizabeth in „Shakespeare in Love“) als im Tulpenhandel aktive Äbtissin. Die prachtvollen Kostüme stammen von Michael O’Connor, der seinen Oscar für „The Duchess“ (Keira Knightley, Ralph Fiennes) erhielt. Und der letzte beteiligte Oscar-Preisträger hört auf den Namen Tom Stoppard, er baute Deborah Moggachs gleichnamige Romanvorlage zum Drehbuch um. Stoppard bekam seine Auszeichnung für das Drehbuch von „Shakespeare in Love“. An diesen Film erinnert so manche Wendung und Täuschung in „Tulpenfieber“.
Die Geschichte spielt im frühen 17. Jahrhundert in Amsterdam, wo Cornelis blendende Geschäfte als Gewürzhändler macht. Zum vollkommenen Glück fehlen eine neue Frau und ein Erbe. Man sieht, wie Sophia aus dem Waisenhaus Cornelis als Ehefrau übergeben wird. Ein Stammhalter will sich nicht einstellen, was Sophias „Wert“ als Ehefrau schmälert. Cornelis gibt beim aufstrebenden Jungmaler (Dane DeHaan) ein Doppelporträt in Auftrag. Die Schwangerschaft der Dienstmagd im Hause Sandvoort eröffnet völlig neue Perspektiven. Schließlich platzt durch staatlichen Eingriff die Börsenblase des Tulpenhandels und so mancher Zukunftstraum.
Von Reinhold Reiterer