Liebesbriefe aus Nizza

Liebe kennt kein Verfallsdatum. Eifersucht auch nicht. In der gewitzten Komödie aus Frankreich entdeckt ein General in Pension eines Tages auf dem Dachstuhl erotische Liebesbriefe an seine Frau, die nicht von ihm stammen. Sie hatte also eine Affäre. Der Ex-Militär hat ein Ziel: sich an ihm rächen. Ivan Calbérac (“Der Sommer mit Pauline“) erzählt eine erfrischende Geschichte über Rachegelüste, Verrat, Vertrauen und Liebe. Die konservativen. Werte des Mannes vertragen sich nicht mit der Gegenwart. Die Filmstars André Dussollier und Sabine Azéma brillieren mit leidenschaftlichem Spiel. (js) ●●●○○

Berlin Nobody

Eric Bana kann einem leidtun. Der Australier war einst in Filmen wie „Hulk“ und „Troja“ zu sehen, nun quält er sich durch „Berlin Nobody“. Basierend auf dem Roman „Tokyo“ von Nicholas Hogg, verlegt der Film die Handlung von Japan nach Berlin. Statt einer Sekte gibt es Bezüge auf Umweltaktivismus.  Bana ist Ben Monore, ein US-Psychologe, der in Berlin für ein neues Buch recherchiert und seine Tochter Mazzy (Sadie Sink) für ein Semester nachkommen lässt. Diese gerät sofort in die
Hände einer dubiosen Umwelt-NGO – mitsamt tragischem Höhepunkt. Dabei wandelt sich die enttäuschende Story von einem soliden Einstieg in die Materie zu einem Chaos an Klischees, Twists und wackliger Narration. (sg) ●●○○○

Unser Tag

Hong Sang Soo dreht viel. Aktuell starten mit „Im Wasser“ und „Unser Tag“ zwei Filme. In „Unser Tag“ bietet der südkoreanische Regisseur eine simple, aber ironische Charakterstudie in zwei unterschiedlichen Szenarien. Sang-won (Kim Min-hee) kehrt von einem Auslandsaufenthalt mit Liebeskummer zurück. Sie lebt mit Ex-Schauspielerin (Song Sun-mi) zusammen. Die andere Geschichte erzählt von einem Dichter (Ki Joo-bong), der von einer Regisseurin gefilmt und einem Schauspieler besucht wird. Sie bringen ihm u.a. Alkohol, obwohl er nicht mehr trinken soll. Philosophische Entschleunigung. ●●●●○