Wenn man, frei nach Friedrich Nietzsche, zwischen dionysischer und apollinischer Kunst unterscheiden wollte, dann wäre Eric Kressnig ganz klar ein Vertreter der letzteren Gattung. Denn weder wirken seine Arbeiten gestisch und figurativ noch expressiv oder gar rauschhaft. Stattdessen hat sich der 50-jährige Kärntner ein unverwechselbares Universum aus minimalisch-geometrischer Formensprache, handwerklicher Perfektion und apollinischer Klarheit geschaffen. Was dabei auf den ersten Blick an Konkrete Kunst und deren absichtsloses Spiel mit Formen und Farben erinnert, entspringt bei Kressnig stets einem prozesshaften Denken, das Außenstehenden hermetisch erscheinen mag, aber auch ohne Erklärung eine große ästhetische Wirkung entfalten kann.