Warum wurde das Robbie-Williams-Konzert abgesagt?
Das von Barracuda Music (sie hätten Robbie Williams gebracht), Semtainment (sie machen die Presse) und Howart.live (sie stellen die Location und sind Vermieter) gemeinsam organisierte Event wurde von der Behörde St. Georgen am Längsee unter bestimmten Bedingungen genehmigt. "Wenn jedoch ein Bereich wegfällt (also nicht erfüllt werden kann, Anmerkung) ist der Bescheid nicht aufrechtzuerhalten", sagt Thomas Semmler von Semtainment. Im Falle der Absage des Williams-Konzertes waren das zu wenig Parkplätze (aufgrund des schlechten Wetters) und Sicherheit. Die Entscheidung sei nicht leichtfertig gefallen: Insgesamt wurde mit Behörden, Feuerwehr, Polizei, Wetterexperten und allen Veranstaltern zehn Stunden lang beraten. "An der Absage ist nicht zu rütteln, das war die richtige Entscheidung", sagt Barracuda-Chef Ewald Tatar.
Warum hat das Wetter den Parkflächen so zugesetzt?
Laut Stefan Walcher von Howart.live ist man davon ausgegangen, dass man für 20.000 Menschen zwischen 8000 und 9000 Parkplätze braucht. Dafür benötigt man eine Fläche von 20 Hektar. "Wir können am Land jedoch nicht so viel befestigte Fläche zur Verfügung stellen, daher gibt es ein Restrisiko", sagt Walcher. Bei einem Konzert für 5000 Menschen sind genügend schottrige Parkflächen rund um das sogenannte Viereck vor der Burg Hochosterwitz vorhanden, jedoch hielten die restlichen Ackerflächen den anhaltenden Starkregenfällen nicht stand. "Wir hatten hier ein Worst-Case-Szenario." Für Ewald Tatar ist klar: "Das war eine Wettersituation, die nicht normal ist. Das hätte auch Nova Rock nicht ausgehalten", sagt Tatar, der auch für das Großfestival im Burgenland verantwortlich ist. "Und keine andere Wiese in Kärnten hätte dieses Wetter ausgehalten."
Warum hat man keine alternativen Parkmöglichkeiten geschaffen?
Das Verkehrskonzept sah vor, dass 20.000 Leute zu Fuß von ihren Autos zum Gelände gehen können. Die zum Gelände führende Straße zum Beispiel zur Einbahn zu machen und das Parken auf einer Straßenseite zu ermöglichen, scheiterte: "Hätten die Autos hintereinander geparkt, würde man dafür 35 Kilometer Straße brauchen, nebeneinander immer noch 21 Kilometer. Das ist nicht machbar", sagt Walcher. Auch Shuttledienste habe man angedacht: Bei 18.000 Besuchern war das aber auch keine Option.
Was heißt das für die Zukunft der Location?
Eine Frage, so Stefan Walcher, wird sein: "In welcher Größe ist eine Veranstaltung machbar?" Und: "Wie können die Wiesen, die heuer noch Acker waren, besser anwachsen?" Die Zusammenarbeit mit Barracuda Music und Semtainment laufe aber auf professionellem Niveau weiter: "Das ist ein massiver Tiefschlag, aber wir leben alle unsere Leidenschaft und die Kooperation leidet darunter nicht", sagt Walcher. Auch für Tatar ist klar: "Die Arbeit, die geleistet wurde, ist höchst professionell. Das war alles perfekt und alles fertig. Das Wetter hat nicht mitgespielt."
Wie hat man das Robbie Williams gesagt?
Veranstalter Tatar erklärt, dass es sich dabei um einen Prozess handelt, der sich über Stunden bzw. Tage zieht: "Wir haben die Lage ja beobachtet, es gab auch eine Vorinfo. Irgendwann war der Punkt erreicht, wo die Entscheidung fallen musste. Und diese Entscheidung ist im Sinne der Sicherheit der Besucherinnen und Besucher sowie des Künstlers gefallen", sagt Tatar.
Wie viele Karten wurden verkauft?
18.000. Für 20.000 Menschen wäre die Veranstaltung von der Gemeinde St. Georgen am Längsee genehmigt gewesen.
Wer kommt für den Schaden auf?
Letzten Endes wird es wohl eine Versicherungsfrage werden, doch dazu wollte man noch keine Angaben machen. Barracuda Music kümmert sich jetzt um diese Fragen. "Das obliegt uns gemeinsam mit den Geländebetreibern, aber darüber reden wir noch nicht", sagt Tatar.
Wie bekomme ich mein Geld zurück?
Für die Rückerstattung der Tickets solle man sich an die Vorverkaufsstellen wenden.
Wie plant man für die noch ausstehenden Konzerte?
Josh. und Alvaro Soler (28. Juli) sowie Nena (29. Juli) sind viel kleinere Konzerte: Für um die 5000 Besucher habe man genügend schottrige Parkplätze. Außerdem seien die Wettervorhersagen für die nächste Woche besser.